Der vor 200 Jahren geborene Otto von Bismarck bekommt 2015 eine Gedenkmünze
Michael Otto, konnte wie die anderen Designer aus einer Fülle von Bismarck-Bildnissen wählen. Als kurz vor Weihnachten 2014 die ersten Bismarck-Münzen in der Staatlichen Münze Berlin an der Ollenhauerstraße 97 im Bezirk Reinickendorf "angeprägt" wurden, sagte der im hessischen Rodenbach wohnende und arbeitende Künstler, ihn habe ein ganz ungewöhnliches Porträt des Politikers "direkt angesprungen" und sei ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Das Bild zeigt eine Gesichtshälfte des "eisernen Kanzlers" hell und verbirgt die andere im Dunkeln. Dieses Bild sei symptomatisch für Bismarcks Ambivalenz, und diese habe er, Herwig Otto, in seinem Entwurf zum Ausdruck zu bringen versucht. Die Jury sei seinen Gedanken gefolgt. "Ich habe einen negativen Schnitt von beiden Münzseiten in Gips hergestellt und davon positive Abgüsse angefertigt, die mit den Inschriften zu beiden Seiten versehen wurden", sagt Michael Otto. Nachdem sein Entwurf vom Preisgericht angenommen wurde, hat die Staatliche Münze Berlin die Stahlstempel angefertigt. Mit ihnen stellen die Prägemaschinen sowohl die Silber- als auch die Neusilberversion der Bismarck-Münze her.
Die Herstellung des Modells war laut Michael Otto nicht einfach, denn es musste eine sehr geringe Höhe des Reliefs beachtet werden. Er selber habe bei seinem Vater Herwig Otto das Handwerk des Graveurs erlernt und lehre es an der Zeichenakademie in Hanau, nicht weit vom Wirkungsort von Vater und Sohn entfernt. Aus dem Atelier für Münz- und Medaillengestaltung stammen Münzentwürfe für etwa 35 Länder.
Die Liste der Gedenkmünzen, die die Bundesrepublik Deutschland bisher herausgegeben hat, ist lang und wird 2015 durch die Bismarck-Ausgabe ergänzt. Auf weitere Folgen in den kommenden Jahren kann man gespannt sein. Michael Otto will sich auch künftig an den künstlerischen Wettbewerben beteiligen.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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