Karikaturist mit Größe
Grips-Bühnenautor Rainer Hachfeld verstorben

Eng verbunden mit dem Grips: Rainer Hachfeld (rechts) und sein Bruder Volker Ludwig.  | Foto:  privat
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  • Eng verbunden mit dem Grips: Rainer Hachfeld (rechts) und sein Bruder Volker Ludwig.
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Der Karikaturist und Bühnenautor Rainer Hachfeld ist tot. Er verstarb am Abend des 27. Mai. Das teilte das Berliner Grips-Theater im Namen von Hachfelds Bruder, Grips-Gründer Volker Ludwig, mit.

Todesursache war demnach ein Herzinfarkt. "Das Berliner Grips Theater trauert um seinen Zeichner und Bühnenautor Rainer Hachfeld", kondoliert das Theaterensemble. Rainer Hachfeld war über Berlin hinaus vor allem als politischer Karikaturist bekannt.

1939 wurde er als zweiter von drei Söhnen des Kabarett-Autors Eckart Hachfeld in Ludwigshafen geboren. Er studierte an der Meisterschule für das Kunsthandwerk in Berlin Zeichentrickfilm und Bühnenbild, war Bühnenbildner vom "Reichskabarett" und schrieb 1969 mit Volker Ludwig das erste Grips-Stück "Stokkerlok und Milipilli", das wie sein Kinderstück "Mugnog-Kinder" bald ein Welterfolg wurde. Neben neun Kinderstücken schrieb Hachfeld das Jugendstück "Eins auf die Fresse", das über 20 Jahre lang ein Dauerbrenner auf dem Grips-Spielplan war. Daneben gestaltete er 1975 das 140 Quadratmeter große Außenmosaik an der Grips-Fassade am Hansaplatz.

Hachfelds eigentlicher Beruf war politischer Karikaturist. Er begann beim "Spandauer Volksblatt", war von 1968 bis 1982 beim "Berliner Extra-Dienst", zeichnete unter anderem für den "Stern", das Berliner Boulevard-Blatt "Der Abend" und für "Neues Deutschland". Auch die französische Zeitung "Le Monde" veröffentlichte viele seiner Karikaturen. Ende der 1980er sorgte Hachfeld für Schlagzeilen wegen einer Verfassungsbeschwerde nach einem verlorenen Prozess gegen den CSU-Politiker Franz-Josef Strauss. Hachfeld hatte Strauss in einer Zeichnung für "konkret" als kopulierendes Schwein dargestellt und wurde in einem spektakulären Prozess zu einer Geldstrafe wegen Beleidigung verurteilt. Seine Verfassungsbeschwerde dagegen blieb zwar erfolglos, machte aber Rechtsgeschichte. International genoss Rainer Hachfeld einen großen Ruf. Besonders in Lateinamerika erhielt er zahlreiche Ehrungen. "Mit vielen Größen seiner Branche von Paris bis Mexiko war er eng befreundet", sagt sein Bruder. Rainer Hachfeld wurde 85 Jahre alt.

Eng verbunden mit dem Grips: Rainer Hachfeld (rechts) und sein Bruder Volker Ludwig.  | Foto:  privat
Selbstportrait von Rainer Hachfeld. | Foto: Rainer Hachfeld
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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