Jürgen Litfin ist tot
Mauerstiftung trauert um Gründer der Gedenkstätte Günter Litfin
Der Gründer der Gedenkstätte Günter Litfin im früheren Wachturm am Kieler Eck ist am 19. Oktober verstorben. Das teilt die Stiftung Berliner Mauer mit.
Jürgen Litfin ist der Bruder des ersten Maueropfers Günter Litfin, der am 24. August 1961 beim Fluchtversuch durch den Humboldthafen am heutigen Hauptbahnhof von Ost-Berliner Transportpolizisten erschossen wurde. In Erinnerung an seinen Bruder hat Jürgen Litfin, geboren 1940, sich nach dem Mauerfall für den Erhalt der ehemaligen Führungsstelle am Kieler Eck, am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal unweit des Invalidenfriedhofs, eingesetzt und in dem Wachturm 2003 einen Erinnerungsort an die Berliner Mauer und ihr erstes durch Schüsse zu Tode gekommenes Opfer eröffnet.
Der von Jürgen Litfin gegründete Verein betreute die Gedenkstätte bis 2017. Danach übergab Jürgen Litfin die Gedenkstätte in die Obhut der Stiftung Berliner Mauer, die seither für den baulichen Unterhalt und die Vermittlung des historischen Ortes zuständig ist.
Litfin hat mehr als 15 Jahre lang die Gedenkstätte in einem der letzten erhaltenen Grenzwachtürme unterhalten und persönlich unzählige Besuchergruppen durch den Turm geführt. Für seine Verdienste um die Gedenkstätte sowie für sein Engagement als Zeitzeuge erhielt er 2014 das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Günters tragischer Tod hat die Geschichte der Familie, aber auch die Jürgen Litfins in besonderer Weise geprägt. Die Gedenkstätte am Kieler Eck ist das bleibende Zeugnis seines Lebenswerkes. Sie im Sinne Jürgen Litfins weiterzuführen, zu bewahren und zu vermitteln, ist uns in gleichem Maße Verpflichtung wie Herzensanliegen“, sagt Mauerstiftungsdirektor Axel Klausmeier.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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