Staatliche Münze Berlin prägte Medaille zum Abschied von Klaus Wowereit
Reinickendorf. Dass einem Regierenden Bürgermeister von Berlin zum Abschied eine Medaille gewidmet wird, hat es dann und wann schon gegeben. Doch die Medaille, mit der Klaus Wowereit Ende 2014 nach 13 Jahren Tätigkeit als Landesvater bedacht wurde, sucht ihresgleichen.
Die Silberprägung erschien im Rahmen der Serie "775 Jahre Berlin" und zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Regierenden Bürgermeisters und auf der Rückseite das Landeswappen. In der Umschrift werden markante Aussprüche zitiert, mit denen sich Wowereit ins Lexikon der geflügelten Wörter eingeschrieben hat - "Ich bin schwul, und das ist gut so", "Berlin ist arm aber sexy", "Sparen bis es quietscht" oder "Ich gehe freiwillig".
Die Staatliche Münze Berlin stattet nach den Worten ihres Leiters Andreas Schikora ihren Dank an einen Politiker ab, der seit 2001 in seiner entschlossenen und nicht immer bequemen, ja auch umstrittenen Art maßgeblich dazu beigetragen hat, dass sich Berlin zu einer Metropole von Weltrang entwickeln und zu einem international geachteten Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort gemausert hat.
Stefanie Linder gestaltete die Medaille, die in der höchsten Qualität "Spiegelglanz" geprägt wurde und in einer Auflage von 2014 Exemplaren erscheint. Die kleine Auswahl Wowereitscher Bonmots auf der in der Geldfabrik an der Reinickendorfer Ollenhauerstraße 97 geprägten Medaille wird noch in hundert Jahren an einen im besten Sinne des Wortes volkstümlichen Politiker erinnern, der auch als "Partymeister" und als ein Mann in die Geschichte eingegangen ist, der nicht alles richtig gemacht hat und vor allem am Pannenflughafen BER grandios gescheitert ist. Ob er deshalb mit dem Ausspruch "Ich gehe freiwillig" aus der Politik ausgeschieden ist, kann nur Wowereit authentisch sagen.
Helmut Caspar / HC
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