Verdienstorden an Iris Berben: Als Filmakademie-Präsidentin und „politische Frau“ geehrt
Schöneberg. Am Berliner Verfassungstag wurden im Roten Rathaus zwölf engagierte Bürger der Stadt mit dem Verdienstorden des Landes geehrt. Darunter war auch eine Schönebergerin, Iris Berben.
Es war der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der am 1. Oktober eigenhändig der Grande Dame des deutschen Films das weiß emaillierte, achtspitzige Kreuz mit rotem Rand und einem in der Mitte aufgesetzten Bären auf silbernem Wappenschild am Band anlegte.
Iris Berben wurde für ihr Engagement als Präsidentin der Deutschen Filmakademie sowie für ihren Einsatz für die deutsch-jüdische Aussöhnung und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit der höchsten Auszeichnung geehrt, die das Land Berlin zu vergeben hat.
„Sie gibt dem deutschen Film eine überzeugende Stimme, aber sie ist auch eine sehr politische Frau“, so Michael Müller, der zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt als Berliner Regierungschef den Orden verliehen hat.
Der Verdienstorden des Landes wurde vom Westberliner Senat zur 750-Jahr-Feier der Stadt am 21. Juli 1987 gestiftet. Er ehrt seither Personen, die sich in besonderer Weise um Berlin verdient gemacht haben. Das Vorschlagsrecht hat allein der Bürgermeister. Anregungen geben der Präsident des Abgeordnetenhauses und die Mitglieder des Senats. Verliehen wird die Auszeichnung traditionell am Jahrestag des Inkrafttretens der Berliner Verfassung 1950.
In ihrer kurzen, eindrucksvollen Dankesrede für alle Verdienstordensträger des Jahres 2015 sagte die 65-jährige Schauspielerin: „Wer gewaltsam gegen Flüchtlingsheime vorgeht, wer Menschen beleidigt, verletzt, ihnen die Würde raubt, ist ein Krimineller und muss bestraft werden!“ Fürchten müssten sich die „Unanständigen“ im Land. In ihrem Kiez Schöneberg wisse sie sich aber vor solchen sicher, sagte Iris Berben. Neben ihr wurde aus der Filmbranche noch Regisseur Wim Wenders geehrt. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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