Stadträtin kündigt Rücktritt an
Almut Neumann geht aus familiären Gründen

Engagiert auch gegen Schrotträder: Almut Neumann bei einem ihrer vielen Termine.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Das Bezirksamt verliert seine Verkehrs- und Umweltstadträtin. Almut Neumann (40) hat für Mitte April ihren Rücktritt angekündigt – aus persönlichen Gründen.

Seit zweieinhalb Jahren ist sie im Amt. Nun gibt Almut Neumann (Grüne) ihren Stadtratsposten vorzeitig auf. „Aus persönlichen und familiären Gründen“ will sie Mitte April ihr Amt niederlegen. Nähere Angaben machten Bezirksamt und Stadträtin nicht. Der Grund für den Rückzug in die Familie dürfte aber ihr Babybauch sein, der sich zuletzt nicht mehr verbergen ließ. Die Entscheidung sollte im Rathaus daher keinen überrascht haben.

Neumanns Chefin Stefanie Remlinger (Grüne) findet den Weggang einer so "engagierten und kompetenten Persönlichkeit" schade. „Ich bedauere sehr, mit Almut Neumann nicht nur eine hervorragende, umsetzungsstarke Stadträtin, sondern auch eine liebe Kollegin zu verlieren“, erklärte Mittes Bürgermeisterin. „Aber natürlich geht die Familie vor.“

Almut Neumann verantwortet seit November 2021 das Riesenressort Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen. In Mitte hat sich die 40-Jährige vor allem für die Verkehrswende und eine autofreie Stadt stark gemacht, weshalb sie auch umstritten war. Während ihrer Amtszeit sind erste Kiezblocks, mehr als zehn Kilometer Fahrradwege, vor allem auf gefährlichen Hauptstraßen, und 100 sichere Kreuzungen für Fußgänger entstanden. Dafür bekam das Straßen- und Grünflächenamt Mitte 2023 den Deutschen Fahrradpreis. Und in der Singerstraße liegt Berlins erste dauerhafte Schulstraße. Um das E-Scooter-Chaos einzudämmen, haben Mitte und BVG in Neumanns Amtszeit eine 3,5 Quadratkilometer große Jelbi-Zone für E-Fahrzeuge im Stadtzentrum hergerichtet. Das Ordnungsamt hat jetzt eine Fahrradstaffel, die das ganze Jahr über im Einsatz ist. Und unter der Stadträtin wurde die Parkraumbewirtschaftung (Parkzonen) nahezu über den gesamten Bezirk ausgedehnt. Dazu hat Almut Neumann in Zeiten des Klimawandels die Entsiegelung vorangetrieben, die ersten „Grünen Gullys“ vorbereitet und im Rathaus eine neue Stelle für „freiwilliges Gärtnern“ geschaffen. Spielplätze wurden barrierefrei umgestaltet, und der Friedhof an der Seestraße hat jetzt auch islamische und alevitische Gräber.

„Ich bin von Herzen gerne Stadträtin für den öffentlichen Raum gewesen“, verabschiedet sich Almut Neumann. Mit ihrem Team habe sie „wirklich viel in Sachen Verkehrswende, Stadtgrün und Schwammstadt“ voranbringen können. „Mitte ist dadurch sicherer und lebenswerter geworden, was mich sehr freut und stolz macht.“

Um den Stadtratsposten neu zu besetzen, sucht der Grünen- Kreisvorstand Mitte jetzt eine geeignete Nachfolgerin oder Nachfolger. Eine sogenannte Findungskommission soll unter den Bewerbern auswählen. Auf der Kreismitgliederversammlung Mitte April soll die Person dann nominiert werden. Wenn alles gut geht, könnten die Bezirksverordneten bereits am 25. April über die Nachfolge von Almut Neumann entscheiden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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