Früher ins Wochenende
Belgien will Vier-Tage-Woche einführen
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Wochenende. Das klingt doch super, oder? Drei Tage frei, mehr Zeit für Familie, Freunde und das wirkliche Leben.
In Belgien sollen Arbeitnehmer künftig einen Rechtsanspruch darauf haben, ihre wöchentliche Arbeitszeit auf vier Tage zu verteilen. Die Regierung plant ein entsprechendes Gesetz. Was gut klingt, hat allerdings einen großen Haken. Der belgische Vorstoß ist natürlich keine Arbeitszeitverkürzung, sondern nur eine Umverteilung. Wer in Vollzeit arbeitet, kann das anders aufteilen. Das heißt: Zehn Stunden pro Tag statt acht.
In Deutschland wird auch immer mehr über eine Vier-Tage-Woche diskutiert. Rechtlich ist das wegen der Arbeitszeitgesetze nicht ohne Weiteres möglich. Die Ampel hat dazu nichts in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Laut Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv wollen 71 Prozent das „Belgische Modell“ auch für Deutschland. Und klar: Die Zustimmung ist bei den 30- bis 44-Jährigen am höchsten. Für Ältere ist es kein Pappenstiel, zehn Stunden am Tag zu arbeiten. Ich finde die Möglichkeit für eine Vier-Tage-Woche gut, wenn jeder Arbeitnehmer das für sich entscheiden kann. Besser für die Balance zwischen Arbeit und Privatleben wäre natürlich eine Vier-Tage-Woche bei 32 Arbeitsstunden.
Die Linken wollen das. Denn durch die Arbeitszeitverkürzung könnten eine Million neue Jobs geschaffen und die Arbeit gerecht verteilt werden, meint deren Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow im Handelsblatt. Das ist aber eine Milchmädchenrechnung. Denn weniger Stunden arbeiten bedeutet weniger Geld. Einen Tag geschenkt bekommen bei vollem Lohnausgleich – wohl nur ein schöner Traum.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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