Mitte will mehr Milieuschutz
Bezirk informiert Bewohner der sieben neuen Milieuschutzgebiete
Auf verschiedenen Auftaktveranstaltungen will das Bezirksamt die Bewohner der neuen Milieuschutzgebiete darüber informieren, was der Erlass für sie bedeutet.
Der Bezirk setzt weiter auf den Erlass sozialer Erhaltungsverordnungen (Milieuschutz), um Mieter vor Verdrängung durch Mietenexplosion und Luxusmodernisierungen zu schützen. In solchen Gebieten haben Hauseigentümer strenge Auflagen. Sie dürfen keine Baumaßnahmen mehr durchführen, die zu hohen Mieten führen. Alle baulichen Maßnahmen sind genehmigungspflichtig. Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen sind prinzipiell nicht mehr möglich. Außerdem hat der Bezirk ein Vorkaufsrecht, wenn Hauskäufer sich nicht an die Milieuschutzziele halten und zu hohe Mieten verlangen.
In mittlerweile zwölf Milieuschutzgebieten sind über 100 000 Menschen derzeit relativ gut vor Verdrängung geschützt. „Der Druck auf den Berliner Wohnungsmarkt steigt. Viele Menschen können sich ihre Wohnung oder gar einen Umzug nicht mehr leisten, da sie kaum mehr Wohnungen mit einer Miete unter zehn Euro pro Quadratmeter finden“, sagt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD). Der Bezirk versuche „mit allen Mitteln gegen diese Entwicklung anzusteuern“. In den vergangenen Monaten wurden sieben neue Milieuschutzgebiete ausgewiesen. Zuletzt mit dem Alexanderplatzviertel rund um die Volksbühne erstmals eins in Alt-Mitte. Die anderen Gebiete liegen in Wedding, Gesundbrunnen, Moabit und Tiergarten. Der Bezirk lässt von Stadtplanungsbüros weitere mögliche Kieze untersuchen.
Ephraim Gothe und sein Team wollen jetzt die Bewohner der sieben neuen Milieuschutzgebiete informieren. Die erste Veranstaltung findet zum Milieuschutzgebiet Thomasiusstraße (Moabit) und Tiergarten-Süd am 23. Mai um 18 in der Heilandskirche in der Thusnelda-Allee 1 statt. Weitere Termine: Alexanderplatzviertel (27. Mai um 18 Uhr in der Stadtwerkstatt in der Karl-Liebknecht-Straße 11), Reinickendorfer Straße und Humboldthain Nord-West (6. Juni um 18.30 Uhr in der Sankt Pauls Kirche in der Badstraße 50) und Kattegatstraße und Soldiner Straße (13. Juni um 18 Uhr in der Nachbarschaftsetage in der Osloer Straße 12). Die Anwohner der Gebiete werden drei Wochen vorher per Brief zu den Veranstaltung eingeladen. Detaillierte Informationen zum Thema Milieuschutz und zu allen Gebieten unter www.berlin.de/ba-mitte/milieuschutz.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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