Parkplatz statt Wohnhäuser
Bezirk überträgt öffentliches Straßenland an WBM

Der Rathausparkplatz an der Berolinastraße 9-11 war immer öffentlich. Jetzt kassiert die WBM, bis hier ein Wohnhaus gebaut wird.  | Foto: [bildautor]Foto: Dirk Jericho[/bildautor]
  • Der Rathausparkplatz an der Berolinastraße 9-11 war immer öffentlich. Jetzt kassiert die WBM, bis hier ein Wohnhaus gebaut wird.
  • Foto: [bildautor]Foto: Dirk Jericho[/bildautor]
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Obwohl die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) frühestens 2020 ein Wohnhaus neben dem Rathaus Mitte bauen will, hat der Bezirk die bisher als Parkplatz genutzte Fläche bereits Mitte 2017 an die WBM übertragen. Die vermietet jetzt die Stellflächen.

„Vermietete Parkplätze für Berechtigte“ steht auf dem Schild, das vor dem Abschleppen warnt. Ein paar wenige Autos parken dort, ansonsten ist alles frei. Das Grundstück war jahrelang öffentlicher Parkplatz. Das Bezirksamt hat für die 74 Stellplätze pro Jahr durchschnittlich 5000 Euro an Parkgebühren eingenommen. Darauf verzichtet der Bezirk seit einem Jahr, denn die Fläche wurde an die WBM übertragen. Die macht jetzt Kasse.

Wie aus der Antwort von Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) auf die Anfrage der Grünen hervorgeht, hat die WBM die einst öffentlichen Parkplätze per Aushang unter anderem im Rathaus Mitte zu einem monatlichen Mietpreis von 50 Euro angeboten. Frank Bertermann von den Grünen bringt die Parkplatzgeschichte auf die Palme. „Der Bezirk schlägt bis Ende 2020 pro Jahr 5000 Euro in den Wind“, ärgert er sich. Er versteht nicht, warum Mitte das Grundstück bereits 2017 an die WBM überträgt und als öffentliches Straßenland entwidmet, „wenn die frühestens Ende 2020 bauen“, so Bertermann.

Wie Gothe in der Antwort schreibt, wurde ein im Mai 2015 eingereichter Bauvorbescheidsantrag der WBM am 30. März beschieden. Laut Antrag sollen an der Stelle 56 Wohnungen entstehen. Bei einer der zwei eingereichten Bebauungsvarianten „wurden die meisten Fragen negativ beschieden“, so Gothe. Seine Behörde gehe „nach derzeitigem Planungsstand von einem Baubeginn Ende 2020 aus. „Die Nutzung als Parkplatz stellt eine Übergangsnutzung dar“, heißt es.

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat jetzt einen Dringlichkeitsantrag der Grünen beschlossen, der fordert, dass die Fläche an der Berolinastraße wieder öffentlicher Parkplatz wird, bis die WBM tatsächlich mit dem Wohnungsbau beginnt. In der Begründung des Antrags heißt es: „Es ist nicht einzusehen, dass bis mindestens Ende 2020 der Bevölkerung die öffentliche Fläche zu Gunsten einer privat vermarkteten Parkplatzfläche entzogen wird, die Fläche in großen Teilen trotz vorhandenem Parkplatzdruck im Gebiet leer steht und dass dem Bezirk jährlich Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung entgehen.“

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.