Nur zwölf Prozent im Homeoffice
Bezirksämter sollen jetzt mit 5000 zusätzlichen Laptops ausgerüstet werden
Weil sichere mobile Endgeräte fehlen, können in den Bezirken nur zwölf Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten.
Der Senat appelliert an die Firmen, Mitarbeiter, wann immer es geht, ins Homeoffice zu schicken. Doch in den Rathäusern und Senatsverwaltungen sitzen immer noch viele Kollegen im Büro, weil es nicht genügend Dienst-Laptops mit sicheren Zugangslizenzen gibt. Jetzt stellt die Senatsinnenverwaltung 5000 zusätzliche Laptops für die Bezirke zur Verfügung. Wenn die Notebooks vom IT Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) ausgegeben, die jeweiligen Dienstprogramme aufgespielt und die Geräte ans interne Netz angeschlossen sind, können ein Drittel der Beschäftigten (insgesamt etwa 24.000 Mitarbeiter in den Bezirken) mobil arbeiten. Das ist eine Verdreifachung zum jetzigen Stand. Fragen zur Homeoffice-Quote und Ausstattungsstand mit Laptops in den Senatsverwaltungen mit circa 100.000 Mitarbeitern hat die Senatsinnenverwaltung bis zum Redaktionsschluss nicht beantwortet.
Im Bezirksamt Mitte zum Beispiel mit rund 2550 Beschäftigten, die einen festen Büroarbeitsplatz haben – also ohne die Außendienstler vom Ordnungs- und Grünflächenamt, können aktuell 285 mit Dienst-Laptop von zu Hause arbeiten. Theoretisch. Weil manche Programme nach wie vor nicht auf mobilen Endgeräten laufen, dafür nicht freigegeben sind oder wegen zu großer Datenmengen, müssen die Kollegen trotzdem manchmal ins Büro.
Noch im Januar soll Mitte 415 zusätzliche Laptops bekommen. In spätestens acht Wochen sollen die Geräte so weit „aufgesetzt“ sein, sagt Sprecherin Laura Sander. „Die Engstelle ist aktuell, dass für alle zusätzlichen Laptops das ITDZ personengebundene Lizenzen ausstellen muss und gleichzeitig das ITDZ, weil das Bezirksamt im Rahmen eines Pilotversuches bereits vor Jahren teilweise zum ITDZ migriert ist, die veralteten Virtualisierungsserver austauschen und erweitern muss“, so Sander. Man arbeitet zu Hause nämlich nicht auf den Laptops, sondern über einen Datentunnel auf den Servern des ITDZ.
Wer ins Homeoffice geht, legen die Vorgesetzten fest. Dabei soll es auch jede Menge Misstrauen geben. Viele Chefs glauben, dass die Mitarbeiter zu Hause weniger arbeiten. So sind nach wie vor viele Mitarbeiter in den Rathäusern – manchmal auch zu zweit im kleinen Büro – tätig.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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