"Gewalt ist nicht zu tolerieren"
Brandanschlag auf Synagoge: Bezirksamt sichert Solidarität zu
Das Bezirksamt hat den Brandanschlag auf die Synagoge an der Brunnenstraße aufs Schärfste verurteilt. Das Jüdische Museum Berlin lädt zur Begegnung ein.
Zwei vermummte Männer hatten in der Nacht zum 18. Oktober Molotow-Cocktails in Richtung der Synagoge an der Brunnenstraße geworfen. Dort sitzt die jüdische Gemeinde „Kahal Adass Jisroel“. Im Haus ist auch eine jüdische Kita untergebracht. Die Brandsätze zerbarsten auf dem Gehweg vor dem Gebäude, der Anschlag schlug fehl. Auf dem Fußweg brach aber ein kleines Feuer aus, das ein Mitarbeiter des Objektschutzes löschen konnte. Verletzt wurde niemand. Inzwischen ermittelt die Berliner Generalstaatsanwaltschaft zum versuchten Brandanschlag auf die Synagoge.
Der Anschlag hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SDP) nannte die Tat „abscheulich“ und versprach: „Wir werden weiter mit allen rechtsstaatlichen Mitteln gegen Extremisten und Gewalttäter vorgehen, die Angst und Hass gegen Jüdinnen und Juden schüren.“ Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gab eine Regierungserklärung ab, und auch das Bezirksamt Mitte nahm den Angriff mit „Fassungslosigkeit und Anteilnahme“ zur Kenntnis und versicherte der betroffenen Gemeinde seine uneingeschränkte Solidarität zu. „Ein solcher Akt von Gewalt gegen jüdische Mitglieder unserer Gesellschaft und deren Einrichtungen in Mitte und anderswo in der Stadt ist nicht zu tolerieren“, sagte Vizebürgermeister Carsten Spallek (CDU). „Insbesondere in diesen schwierigen Zeiten müssen friedliches Miteinander, Respekt und Wertschätzung auch bei Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion oberstes Gebot bleiben." Dafür stehe das Bezirksamt ein.
Die Jüdische Gemeinde hofft nach dem versuchten Anschlag auf die Solidarität der Berliner. „Die antijüdische Gewalt auf den Straßen Berlins hat eine neue Dimension erreicht", urteilte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe. Das Jüdische Museum Berlin lädt derweil zu Begegnung ein. Ausstellungen und Veranstaltungen erzählen vom individuellen Widerstand gegen Hass und Gewalt und von der Stärke der Gemeinschaft. Auch Hilfsangebote, Angebote für Schulgruppen, Spendenmöglichkeiten und Stimmen aus Israel hat das Museum auf seiner Website www.jmberlin.de zusammengestellt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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