Hoffnung fürs Theater
Bürger sollen über Kultur im Monbijoupark entscheiden

Für das Monbijoutheater gibt es wieder Hoffnung. Die Bürger aus Mitte sollen entscheiden, ob sie einen Theaterbetrieb an der Monbijoustraße haben wollen. Das haben die Bezirksverordneten entschieden.

Die Entscheidung kam recht überraschend. Ende August votierten die Bezirksverordneten für eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit am Bebauungsplanverfahren „Monbijoutheater“. Sprich, die Bürger aus Mitte können mitreden, ob sie wieder Theater und Kultur im Monbijoupark haben wollen. Damit hätten das einzigartige Monbijoutheater, die Märchenhütten und auch der Tanztreffpunkt an der Spree die Chance zur Rückkehr. Denn mit dem BVV-Beschluss führt das Bezirksamt das B-Planverfahren fort. Vor zwei Jahren hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Bezirksamt noch aufgefordert, das Verfahren einzustellen.

Überraschend ist das Votum auch deshalb, weil die Beschlussvorlage aus dem Bezirksamt bereits seit November 2019 ihre Runden in der BVV dreht. Bis Juni 2020 wurde sie sechs Mal vertagt und in zwei Ausschüssen abgelehnt, bis sie jetzt erneut – zur finalen Abstimmung – auf der Tagesordnung stand. Konkret soll nun die „Zweckbestimmung Kultur“ für maximal 15 Jahre in den B-Plan aufgenommen werden. Nach Ablauf dieser Frist soll der Monbijoupark, wie im B-Plan ursprünglich festgesetzt, als „öffentliche Grünanlage gesichert werden“. So steht es in der Beschlussvorlage. Kultur wäre dann ergo nicht mehr möglich. Die aber wird im Park schon lange gewünscht – vor allem von vielen Berlinern. Nach dem Aus für das Monbijoutheater Ende 2019 hatte es wie berichtet Proteste und unzählige Stellungnahmen für den Erhalt des Theaters gegeben. Die Petition „Rettet das Monbijoutheater“ unterschrieben mehr als 17 000 Leute. Und auch die BVV sprach sich zwischen 2012 und 2016 wiederholt für Kultur im Park aus. Nun könnte das Monbijoutheater also wieder zurück. Doch will es das auch nach dem ganzen Hickhack mit dem Bezirksamt?

„Wenn die Bevölkerung das will, dann kommen wir zurück“, sagt Theatergründer Christian Schulz. Doch eine Hürde gibt es noch. Die Bezirksverordneten entscheiden nämlich noch über einen anderen Antrag. Und der sieht unter anderem vor, dass die Hochbunkeranlage im Park, also dort, wo Theater und Märchenhütten einluden, zur grünen Aussichtsfläche wird. Bis Redaktionsschluss stand das Votum noch aus.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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