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Bundestag beschließt Bürgerrat zum Thema Ernährung
Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Mal sehen, was uns der erste Bürgerrat Ernährung auftischt, den die Ampel-Koalition mit den Stimmen der Linken beschlossen hat.
Was soll der Staat gegen Lebensmittelverschwendung tun? Soll Ungesundes stärker besteuert werden? Was gehört zum Thema gesunde Ernährung unbedingt auf den Stundenplan? Über solche Fragen und Themen wie Haltungsbedingungen, Tierwohl, Kennzeichnungspflicht, Infokampagnen und vieles mehr sollen ab September 160 Bürger im Bürgerrat „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ diskutieren und am Ende ein Bürgergutachten vorlegen. Verbindlich sind die Empfehlungen der „Volksexperten“ allerdings nicht.
Für mich sind sogenannte Bürgerräte Scheindemokratie. Die Verfassung sieht keine Räte vor. Über Gesetze stimmen gewählte Volksvertreter ab. Die haben sich um eine vernünftige Ernährungspolitik zu kümmern. Der Bürgerrat Ernährung soll ausgelost werden. 20.000 werden per Zufallsprinzip eingeladen. Aus denen, die mitkochen wollen, werden in einer Art Minideutschland letztlich 160 Bürger – „ausgewogen nach Alter, Geschlecht, regionaler Herkunft, Gemeindegröße und Bildungshintergrund“ – ausgewählt. „Zudem soll der Anteil der sich vegetarisch oder vegan ernährenden Personen an der Bevölkerung im Bürgerrat abgebildet werden“, heißt es im Antrag.
Ich ahne, was da rauskommt. Wer meldet sich denn freiwillig für solche Debatten? Und welchen Erkenntnisgewinn soll das bringen? Ich brauche keine Ernährungsräte und kein Besser-Esser-Gelaber. Was in meinen Kochtopf kommt, geht niemanden was an.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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