Senat warnt vor Extrem-Tortillas

Chili-Chips werden von Kindern und Jugendlichen als Mutprobe verspeist

Die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz warnt vor der „Hot Chip Challenge“. Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin haben bereits den Verkauf der extrem scharfen Maistortilla-Chips bereits untersagt.

Die Packung hat die Form eines Sarges, darauf ist eine brennende Chili-Schote mit heraushängender Zunge abgebildet. „Hot Chip Challenge“ steht auf der Schachtel mit megascharfen roten Maistortilla-Chips; und auch im Internet kursieren Tausende Videos der „Hot Chip Challenge“, bei denen Leute die scharfen Chips als Mutprobe essen. Es gibt bereits Fälle von Kindern und Jugendlichen, die danach ins Krankenhaus mussten.

Jetzt warnt Verbraucherschutzsenatorin Felor Badenberg vor dem scharfen Trend. „Eltern sind in der Pflicht, die Kinder und Jugendlichen über die Risiken von übermäßigem Konsum dieser extrem scharfen Lebensmittel aufzuklären und zu schützen“, so Felor Badenberg. Die Berliner Lebensmittelkontrollbehörden würden das Geschehen überwachen und „bei Erkenntnissen über weitere Beschwerden oder Befunde im Zusammenhang mit Hot Chips umgehend tätig werden“.

Hessen, Baden-Württemberg und Bayern haben den Verkauf der extrem scharfen Maistortilla-Chips bereits untersagt. Bereits am 3. November wurde eine Warnung vor Hot Chips auf dem Portal der Bundesländer auf www.lebensmittelwarnung.de auch für das Land Berlin veröffentlicht. Weitere Warnungen erfolgten am 6. und 13. November. Wie Felor Badenberg sagt, ist in Berlin derzeit keine „Verbraucherbeschwerde in Verbindung mit einem Erkrankungsfall bekannt“. In Berlin haben die Lebensmittelüberwachungsbehörden bisher vier Produkte mit Beanstandungen aus dem Verkehr gezogen.

Die Hot Chips haben einen hohen Capsaicin-Gehalt, heißt es in einer amtlichen Warnung auf dem Verbraucherportal des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Der Stoff stammt aus den Chilischoten und ist für die Schärfe der Chips verantwortlich. Die Chilisorte „Carolina Reaper“ gilt als die schärfste der Welt. Sie hat einen Schärfegrad von etwa zwei Millionen Scoville. Zum Vergleich: Tabasco hat zwischen 1600 und 5000 Scoville.