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Deutscher Mieterbund fordert Recht auf Wohnungstausch
Die Kinder sind längst ausgezogen. Oder ein Paar trennt sich und einer behält die Wohnung. So kommt es, dass vor allem immer mehr ältere Menschen in zu großen Wohnungen leben, während andere mehr Platz brauchen.
Laut „Mismatch im Wohnungs-markt“-Studie vom Institut der Deutschen Wirtschaft drängeln sich sechs Prozent der Haushalte in Großstädten in viel zu kleinen Wohnungen, während etwa genauso viele und bei Senioren sogar neun Prozent in zu großen Wohnungen leben. Daher unterstützt der Deutsche Mieterbund (DMB) den Vorstoß der Linken im Bundestag, ein Recht auf Wohnungstausch gesetzlich zu verankern. Bisher scheitern Tauschversuche, weil der Vermieter nicht zustimmt. Denn bei einer Neuvermietung kann er meist höhere Mieten verlangen. Die Linken fordern ein Wohnungstauschrecht nach österreichischem Vorbild – ohne Mieterhöhung. In Österreich dürfen Vermieter ihre Zustimmung nur aus triftigen Gründen verweigern.
In Deutschland fehlen mehr als 700.000 Wohnungen – vor allem bezahlbare. Ich bin mir sicher, dass, wenn Singles in eine kleinere umziehen, ohne dafür viel mehr zahlen zu müssen, das den Wohnungsmarkt entlasten würde. Es gibt private und kommunale Tauschportale. Wegen der rechtlichen Risiken bleibt ein erfolgreicher Tausch aber selten. Die Wohnungstauschbörse der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften gilt nur für Mieter untereinander. Von 17.000 Tauschangeboten der Landeseigenen seit 2018 waren immerhin 1000 erfolgreich. Dass es nicht mehr sind, liegt laut Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) daran, dass auf einen Haushalt, der sich verkleinern möchte, fünf kämen, die sich vergrößern wollen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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