Bilder fressen Energie
Digitalminister gegen sinnlose Postings von Speisen in Sozialen Medien

Der bunte Eisbecher, das saftige Schnitzel neben dicken Spargelstangen oder der knackige Salatteller: Bevor auch nur ein Gramm davon im Mund verschwindet, steht längst ein Bild im Netz.

Millionen Menschen zücken ihre Handys und machen erstmal ein Foto vom Gericht, pimpen es mit krassen Filtern auf und laden es mit Emojis und peppiger Musik auf Instagram, Facebook & Co. hoch, bevor sie es genießen. Digitalminister Volker Wissing (FDP) hat diese Marotte jetzt beim G7-Digitalminister-Treffen kritisiert. Die Milliarden von hochgeladenen Essensfotos weltweit würden enorm viel Energie verbrauchen. Zahlen nannte Wissing nicht. Um Energie einzusparen, sollten wir weniger solcher Bilder in die Sozialen Netzwerke pumpen, so Wissings Vorschlag. Der hat im Internet schnell für Häme gesorgt, auch weil der Instagram-Account des Digitalministers etliche Essensbilder enthält. Die Netzreaktion auf Wissings Foodporn-Predigt hat bestimmt den Kohlendioxidausstoß gleich nochmal erhöht.

Klar hat der Liberale recht, wenn er feststellt, dass unsere moderne Digitalwelt immer mehr Energie braucht. Doch die Handys werden auch geladen, weil wir sie für viele andere Dinge als nur Fotos nutzen. Und es kommen immer mehr Anwendungen dazu. Die Welt ist gierig nach Strom. Und das wird weiter zunehmen. Ausgerechnet ein FDP-Mann, dem die Freiheit des Einzelnen so wichtig sein sollte, kommt hier mit so kuriosen Verhaltensregeln um die Ecke. Als Digitalminister sollte Wissing sinnvollere Vorschläge haben, den Energieverbrauch in der digitalen Welt zu drosseln. Keine Essensfotos mehr auf Insta & Co. hochzuladen oder anderen teilweise vermeidbaren Quatsch zu posten, wird das Problem sicher nicht lösen. Zumal niemand das wirklich unterbinden kann. 

Sollten wir Soziale Medien weniger nutzen, damit der Energieverbrauch reduziert wird?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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