Eigentümer sollen an städtische Wohnungsbaugesellschaften verkaufen

Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe will, dass die Wohnungsbaugesellschaften  gezielt Wohnhäuser ankaufen. „Die Stadt muss für alle Einkommensschichten offen bleiben“, sagt er. | Foto: Oliver Feist
  • Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe will, dass die Wohnungsbaugesellschaften gezielt Wohnhäuser ankaufen. „Die Stadt muss für alle Einkommensschichten offen bleiben“, sagt er.
  • Foto: Oliver Feist
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mit großformatigen Anzeigen in Zeitungen möchte Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) Immobilienbesitzer dazu bringen, bei Verkaufsabsichten doch an eine der sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften zu veräußern.

Alles was im Besitz der Kommunalen ist, sichere bezahlbaren Wohnraum, so das Kalkül. Spekulanten sollen so ausgebremst werden. „Die Frage der Stadtentwicklung ist die neue soziale Frage“, sagt Gothe, der seit einem Jahr im Bezirksamt für die Ressorts Stadtentwicklung und Soziales zuständig ist.

Mitte liegt zwar bei den Baugenehmigungen mit 3543 Wohnungen in diesem Jahr bis einschließlich September weit vor allen anderen Bezirken (Platz zwei Treptow-Köpenick mit 2709 Wohnungen, Schlusslicht Spandau mit 379 Wohnungen), aber das Tempo könne der Bezirk nicht halten. Nicht wiederholbare Sondereffekte mit drei Großprojekten – insgesamt allein rund 1500 Wohnungen – seien in den Zahlen drin.

Gothe möchte, dass die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften gezielt Häuser kaufen. „Das ist billiger als neu bauen“, sagt er. Erst vor wenigen Tagen hat er einer Hausbesitzerin geschrieben, sie solle doch ihr Haus an die Stadt verkaufen. Ein Mieter aus dem betroffenen Haus hatte dem Stadtrat den Hausaushang gemailt, in dem die alte Dame ihren langjährigen Mietern mitteilt, dass sie ihr Haus verkaufen möchte. Bisher hat sie auf Gothes Offerte noch nicht reagiert.

Bezirk will Vorkaufsrecht nutzen

Mitte will auch erstmals von seinem Vorkaufsrecht für ein Mehrfamilienhaus an der Amsterdamer Straße in Wedding Gebrauch machen. Um Mieter vor Spekulation zu schützen, kann der Bezirk das Haus selbst zum Verkehrswert erwerben, wenn es in einem Milieuschutzgebiet liegt. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) sei bereit, das unsanierte Eckhaus für 3,5 Millionen Euro zu übernehmen, so Gothe. Sein Amt bereitet gerade eine sogenannte Abwendungsvereinbarung vor. Wenn der neue Hauseigentümer darin erklärt, die Ziele des Milieuschutzes einzuhalten, kann er das Haus kaufen. Wenn nicht, zieht das kommunale Vorkaufsrecht. Friedrichshain-Kreuzberg nutzt diese Option rigoros, um Mieter zu schützen. Gothe nennt seinen Baustadtratkollegen Florian Schmidt (Grüne) „Ankaufkönig“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 713× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.002× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 974× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.325× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.