Barzahler haben Pech
Eine Heizkostenhilfe vom Land bekommt man nur mit Kontoauszug

Wer seine Rechnungen für Öl, Pellet oder Kohle bisher bar bezahlt hat, kann sich einen Antrag bei der Investitionsbank Berlin auf Heizkostenhilfe sparen.

Auch ordnungsgemäße Quittungen werden nicht akzeptiert, wie aus der Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Tino Schopf (SPD) auf eine Anfrage des Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) hervorgeht. „Der Ausschluss von Barzahlungen dient der Betrugsprävention und ist aufgrund der Erfahrungen der Investitionsbank Berlin zwingend notwendig und war auch bereits vor der Corona-Pandemie Standard in allen Förder- und Hilfeprogrammen“, so Schopf. Barzahlungsausschluss sei auch eine Bedingung des Bundes, der für die Berliner Heizkostenhilfe über 93 Millionen Euro beisteuert.

Laut Friederici würden vor allem ältere Bürger ihre Rechnungen lieber in bar begleichen. Auch wenn Barzahler ausgeschlossen sind, liege eine unterstellte „Diskriminierung von älteren Bürgerinnen und Bürger nicht vor“, so Schopf. Er bestätigt „ein negatives Feedback der Bürgerinnen und Bürger“, die sich zu Unrecht allein gelassen fühlen. Der Senat bedauere dies außerordentlich.

Bis 30. Juni können Privathaushalte und Gewerbetreibende, die mit Öl, Pellet, Kohle oder Flüssiggas heizen, bis zu 2000 Euro beantragen. Wer 2022 über 70 Prozent Kostensteigerung gegenüber dem Vorjahr hatte, bekommt einen einmaligen Zuschuss von 80 Prozent dieser Mehrkosten.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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