Personalmangel in Bürgerämtern
Geschätzte 400 000 Terminanfragen im Jahr können nicht bedient werden
Berlin hat ein großes Problem mit den Terminen in seinen zwölf Bürgerämtern. In den Bezirken sind 191 Stellen an insgesamt 119 Standorten nicht besetzt.
Das geht aus der Antwort der Staatssekretärin für Digitalisierung, Martina Klement, auf eine Anfrage des Abgeordneten Gunnar Lindemann (AfD) zum Thema „Terminvergabe bei den Bürgerämtern“ hervor. Wer online einen Termin in einem der Bürgerämter buchen möchte, bekommt meistens die Meldung „Leider sind aktuell keine Termine für ihre Auswahl verfügbar“ angezeigt.
Technisch funktioniere die Terminvergabe in den Bürgerämtern im Regelfall, sagt Klement. Doch die „Verfügbarkeit von Terminen stellt weiterhin eine Herausforderung dar“, so die Digitalisierungschefin im Senat. Pro Jahr werden circa zwei Millionen Termine vereinbart. Die Freischaltung buchbarer Slots „erfolgt nach den Regelungen der Verwaltungsvorschrift Monitoring und Steuerung Bürgerämter über das Zeitmanagementsystem des Landes Berlin“, erklärt Klement. Der Bedarf an Terminen übersteige derzeit das Angebot. Geschätzt liegt der jährliche Bedarf bei rund 2,4 Millionen Terminen in den Bürgerämtern. Das heißt, 400 000 Terminanfragen im Jahr können nicht bedient werden.
Um das Problem in den Griff zu bekommen und das „14-Tage-Ziel“ zu erreichen, sollen bis Juni zwei weitere Bürgeramtsstandorte eröffnet werden. Zwei weitere Bürgerämter-Dependancen sind auch 2025 geplant. Die zusätzlichen Standorte sowie „mobile Bürgeramts-Einheiten in entlegeneren Ortsteilen mit schwach entwickelter ÖPNV-Anbindung“ sind auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag festgeschrieben. Außerdem will der Senat einen Springerpool einrichten. „Der Aufbau des Rekrutierungsservices des Springer-Pools läuft planmäßig“, sagt Klement.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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