Keine Zeit für Party
Gesundheitssenatorin fordert höhere Bußgelder bei Corona-Verstößen
Berlin schaltet immer mehr in den Feiermodus. In der Hasenheide oder auch im Volkspark Friedrichshain klappern nachts die Bierflaschen und scheppern die Lautsprecher. Hunderte tanzen, als hätte es Corona nie gegeben. Regeln wie Abstand und Mundschutz? Für das trinkfeste Partyvolk gibt es das wohl nicht mehr.
Doch die Gefahr ist nicht weg. Ganz im Gegenteil. Corona-Ausbrüche häufen sich wieder. Politiker warnen allerorten vor weiteren Wellen. SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) fordert mehr Kontrollen durch die Bezirke und nötigenfalls noch höhere Bußgelder als bisher. „Pandemiezeit ist keine Partyzeit“, sagt sie zu Recht. Und Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Bündnis 90/Die Grünen) droht den Bars und Kneipen mit Schließung, wenn sie die Corona-Regeln nicht einhalten.
Die Polizei hat das Partyvolk in der Hasenheide jedoch lediglich verjagt. Anzeigen geschrieben hat sie nicht. Ich denke, die Behörden sollten zwar weiterhin mit Augenmaß agieren, aber konsequenter gegen Verstöße wie derartige Exzesse in der Hasenheide vorgehen. Ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, wie es der Hamburger Senat kürzlich am Wochenende in Teilen von St. Pauli und Altona erlassen hat, würde in Berlin bestimmt zu großen Auseinandersetzungen führen. Und wie will man denn durchsetzen, dass niemand sein Bier draußen trinkt?
Meiner Meinung nach ist das auch gar nicht nötig. Denn die meisten Menschen sind vernünftig und wissen, dass solche Massenaufläufe wie das verantwortungslose Hasenheide-Happening schnell zu Corona-Hotspots werden können. Also lasst uns auf Abstand bleiben – gern auch mit einem Bierchen in der Hand.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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