Ukraine Krieg
Helferin im Berliner Hauptbahnhof: "Spendet gern Würstchen"

Gedränge im Untergeschoss vom Berliner Hauptbahnhof: Helfer*innen koordinierten am Sonntag die Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und nehmen unzählige Spenden an. | Foto: privat
  • Gedränge im Untergeschoss vom Berliner Hauptbahnhof: Helfer*innen koordinierten am Sonntag die Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und nehmen unzählige Spenden an.
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BERLIN - Ehrenamtliche helfen im Berliner Hauptbahnhof den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Unzählige Berlinerinnen und Berliner wollen zeitgleich spenden. Auch gestern bis spät in die Nacht hinein. Aktuell fehlt es vor allem an warmen Essen. Ein kurzer Besuch bei einer Helferin.

Es ist voll am Hauptbahnhof. Sehr voll. Wie seit Tagen. Die Flüchtlinge aus der Ukraine kommen "schubweise". Sobald ein Zug ankommt, laufen die Frauen, Kinder, Waisen und älteren Menschen dicht gedrängt durch den großen Bahnhof. Sie sind erleichtert, erschöpft und verängstigt zugleich. Unter den Flüchtlingen viele Berlinerinnen und Berliner, die helfen wollen. "Es kommen sogar Kinder, die eine Tüte Fruchtgummi vorbei bringen", erzählt mir eine Helferin, die für die Spendenannahme und Essensausgabe zuständig ist. "Dann bringen die Leute Gutscheine zum Einkaufen. Vorhin kam ein älterer Herr, der etwas Geld geben wollte." Neben vielen Sach-, Kleider- und Lebensmittelspenden hat man den Eindruck, jeder will wenigstens etwas geben. "Das ist so überwältigend." Die Helferin sagt mir, dass sie sowas noch nicht gesehen hat in unserer Stadt. Das ist die schöne Seite, dann komme aber auch das Elend dazu. 

Tränen zwischen Trauer und Freude

"Die Kinder aus der Ukraine freuen sich auf die Schokolade, die sie von uns bekommen." Die Kleinsten haben eine tagelange Reise hinter sich, haben in überfüllten Zügen geschlafen und sind von der Verunsicherung gezeichnet. "Aber auch den Tieren sieht man die Angst an. Es sind Hunde unter den Flüchtlingen, einige mit blutiger Nase. Es ist schrecklich." Ein paar Mal kamen der Helferin die Tränen. "Ich kann nicht mal sagen, ob mir die Tränen gerade vor Trauer oder vor Freude, weil ich so viel Hilfsbereitschaft hier sehe, kommen." 

Flüchtlinge freuen sich über Suppe und Wiener

Aber die Helferin möchte noch einen Aufruf machen: "Wir haben viele Spenden bekommen. Dafür danken wir allen. Aber wir stellen fest, dass es vor allem an warmen Essen fehlt. Wenn vielleicht Restaurants etwas spenden können, wäre das toll. Die Leute sind gern dazu aufgerufen, warme Suppen vorbeizubringen. Das hilft aktuell. Und spendet gern Würstchen! Die Flüchtlinge waren nämlich dankbar über ein paar Wiener Würstchen, welche wir verteilt haben." Also, bringen Sie gern Würstchen an den Hauptbahnhof vorbei!

Die Helferin möchte ihren Namen nicht in der Zeitung oder online lesen. "Ich möchte mich hier nicht profilieren, sondern nur kurz die Fragen beantworten", sagt sie. "Ich will hier einfach nur helfen." Seit heute Morgen um 08 Uhr ist sie schon wieder im Hauptbahnhof. Zwischen Arbeit und Schlafen gehen verbringt die junge Berlinerin ihre Zeit im Hauptbahnhof, um dort mit vielen anderen Ehrenamtlichen zu helfen.

Wenn Sie spenden wollen:

Es gibt inzwischen unzählige Spendenaufrufe. Hier werden die zwei großen Spendenaktionen der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF verlinkt, die mit bekannten Hilfsorganisationen Gelder sammeln und weitere Spendenkonten nennen:

Link zum Aktionsbündnis Katastrophenhilfe
Link zur ARD Nothilfe Ukraine


Hinweis: Der Artikel wurde am Nachmittag (07.03.22) inhaltlich nachträglich ergänzt und in der Überschrift mit dem Aufruf um warmes Essen bzw. Würstchen geändert, weil hier laut der Helfer*innen vor Ort der Bedarf momentan sehr groß ist.

Autor:

Marcel Adler aus Friedrichshain

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