Jobcenter Mitte führt als eines der letzten die elektronische Akte ein
Als eines der letzten Jobcenter Berlins führt das Jobcenter Berlin Mitte jetzt die sogenannte eAkte ein. Die elektronische Akte soll es bis Mitte 2018 in allen 303 Jobcentern Deutschlands geben.
Mietverträge, Kopien, Briefe, Quittungen oder Lebenslauf – eine Kundenakte, wie die Jobcenter die Dokumentensammlungen für die von ihnen betreuten Arbeitslosen nennen, kann schon mal über 400 Blätter dick sein. Allein die Hartz-IV-Anträge sind seitenlang. Zukünftig müssen die Berater nicht mehr ans Regal, wenn sie Dokumente aus der Akte brauchen. Alle Schriftstücke und Kopien sollen digital auf dem Bildschirm abrufbar sein. „Anfragen der Bürger können dadurch einfacher und schneller beantwortet werden“, sagt Andreas Ebeling, Sprecher der Arbeitsagentur Mitte. Die elektronische Akte soll zudem „Basis für die weiteren Online-Angebote“ sein.
Es ist geplant, dass Arbeitslose zukünftig Anträge und Unterlagen auch in ihrem Account hochladen können. Zurzeit besteht diese Möglichkeit lediglich für den Bereich Vermittlung. Dort können Arbeitsvermittler und Kunde bereits jetzt zum Beispiel gemeinsam an einem Lebenslauf für Bewerbungen feilen. „Dieses Angebot nutzen aber bisher sehr wenige“, sagt Ebeling.
Das Jobcenter Mitte gehört „zur vorletzten Welle“, die auf die elektronische Akte umstellt, so der Sprecher. Digitalisiert sind die Kundenakten bereits in den Jobcentern Charlottenburg-Wilmersdorf, Treptow-Köpenick, Steglitz-Zehlendorf, Lichtenberg, Reinickendorf, Spandau und Marzahn-Hellersdorf. Die schrittweise Umstellung auf die eAkte im Jobcenter Mitte beginnt am 12. März.
In zentralen Einrichtungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) werden seit Jahren Millionen von Papierblättern gescannt und in die elektronischen Akten einsortiert. Die elektronische Akte wird von der BA schon seit 2012 in den Agenturen für Arbeit und den Familienkassen eingesetzt. "Bis Jahresende 2015 wurde dieses Verfahren im Hinblick auf seine Praxis-tauglichkeit erfolgreich erprobt“, teilt das Jobcenter mit. Bis Mitte 2018 sollen alle 303 Jobcenter in Deutschland digitalisierte Akten haben. „Auch für elektronische Akten gelten die Regelungen zum Schutz der Daten vor dem unberechtigten Zugriff Dritter“, versichert Lutz Mania, Geschäftsführer des Jobcenters Mitte. Im Jobcenter Mitte sind derzeit rund 17 300 Arbeitslose und 81 900 Hartz-IV-Empfänger registriert.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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