14 000 Unterschriften gegen Schließung
Kunden und Bezirksamt wollen #karstadterhalten
Gegen die Schließung der Karstadt-Filiale am Leopoldplatz unterschrieben 14 000 Kunden des Warenhauses im Rahmen der Aktion #karstadterhalten.
Die Unterschriften wurden dem Filialgeschäftsführer von Galeria Karstadt Kaufhof Müllerstraße, Andreas Joslyn, und der Betriebsratsvorsitzenden Susanne Urbansky übergeben. Die beiden bedankten sich bei allen Kunden, die bei der Aktion mitgemacht hatten, aber auch bei der SPD Mitte, die die Unterschriftenaktion mitinitiiert hatte, sowie allen Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte, "die sich in herausragender Art und Weise für den Standort stark machen", so Joslyn.
Auch das Bezirksamt gibt den Kampf um den Standort noch nicht verloren. Auf seiner Homepage ruft es dazu auf, sich an der Aktion #karstadterhalten zu beteiligen. Unter dem genannten Hashtag sollen Unterstützer an wirtschaftsfoerderung@ba-mitte.berlin.de schreiben, warum ihnen die Weddinger Filiale am Herzen liegt, welche Erinnerungen sie mit dem Kaufhaus verbinden, aber auch welche Wünsche sie an ein modernes Warenhaus haben. Das alles soll gesammelt und an den Eigentümer, die Konzernführung und die Gewerkschaft Verdi übergeben werden. "Für uns alle steht fest: noch geben wir den Standort nicht auf! Der Wedding braucht Karstadt und Karstadt braucht den Wedding", schreibt Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Bündnis 90/Grüne). Die Aktion läuft noch bis 17. Juli.
Das Kaufhaus am Leopoldplatz habe eine wichtige Ankerfunktion für die Geschäftsstraße Müllerstraße, betonen von Dassel und Stadtrat Ephraim Gothe (SPD). Deshalb erklärt sich das Bezirksamt bereit, die notwendige und bereits konzipierte Fassadenerneuerung zu 50 Prozent, maximal jedoch mit 1,4 Millionen Euro zu unterstützen. "Die Mitfinanzierung verlangt allerdings einen weiteren Betrieb des Warenhauses von zehn Jahren", betonen sie. Und es gibt weitere Ideen, um den Standort aufzuwerten: Dachnutzung, Gastronomie, Mobilitätshub, eine Erweiterung des Warensortiments mit Produkten “Made in Wedding” von lokalen Akteuren.
Die Filiale am Leopoldplatz ist eine der sechs Standorte in Berlin, die von der Schließung betroffen sind. Der bereits wirtschaftlich angeschlagenen Kaufhauskette Galerie Kaufhof Karstadt hatte die Corona-Krise weiter zugesetzt. Bereits im Mai hatte die SPD-Fraktion befürchtet, dass die Weddinger Filiale auf der Streichliste der Signa Holding landen könnte und den Antrag "Für Arbeitsplätze und Lebensqualität im Wedding – Einsatz für das Karstadt Warenhaus am Leopoldplatz" auf den Weg gebracht.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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