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Lauterbach will Cannabis-Abgabe über Vereine und Clubs erlauben

In den Clubs gehört der Joint bei vielen dazu, auch wenn das nicht erlaubt ist. Jetzt will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Cannabis legalisieren.

Lauterbachs Cannabis-Clubs sind allerdings keine Technoschuppen, sondern Vereine, in denen erwachsene Mitglieder legal 50 Gramm Gras pro Monat – zwischen 18 und 21 Jahren 30 Gramm – erwerben können. Cannabis soll aus dem Betäubungsmittelgesetz gestrichen, der Anbau kleiner Mengen für Erwachsene erlaubt werden. Verunreinigten Stoff vom Dealer im Park werde dann niemand mehr kaufen, glaubt der Minister. Der Staat sichere mit der kontrollierten Abgabe über Cannabis-Clubs die Qualität, so die Idee.

Ärzte und Suchtexperten sind gegen die Legalisierung. Cannabis sei eine gefährliche Einstiegsdroge. Bei Kindern und Jugendlichen führe das schnell zu Angststörungen, Psychosen oder Depressionen. Die Legalisierung verharmlose diese Gefahr und sei ein fatales Zeichen, meint auch der Suchtexperte Rainer Thomasius. Der Psychiater einer Hamburger Suchtklinik will, dass das Cannabis-Verbot bleibt. Die Clubs seien eine Markterweiterung und erhöhten letztlich die Kifferquote.

Ich glaube auch, dass ein weiterer Graumarkt entsteht. Und die kriminellen Dealer verschwinden durch die Freigabe nicht. Lauterbach betont, dass es beim Verbot für Minderjährige bleibt und die Legalisierung für Erwachsene mit einer Präventionskampagne an Schulen einhergeht. Jugendliche sollen mehr über die gefährlichen Folgen lernen. Ich finde eine Legalisierung falsch. Ob diese Drogenpolitik „sehr viele Kinder und Jugendliche in die Cannabis-Abhängigkeit drängt“, wie Rainer Thomasius sagt, weiß ich nicht. Aber das Problem lösen wird das Gesetz nicht. 

Befürworten Sie die geplante Legalisierung des Cannabis-Konsums für Erwachsene?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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