96 Bäume mehr
Mittes Grünflächenamt zieht positive Straßenbaumbilanz

Im Bezirk wurden im vergangenen Jahr 409 Straßenbäume gefällt, aber auch 505 Bäume neu gepflanzt. Insgesamt stehen in Mitte jetzt exakt 26 179 Straßenbäume.

Die positive Baumbilanz begründet das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) auch mit den erfolgreichen und langfristigen Pflegemaßnahmen. Um neu gepflanzten Bäumen einen guten Start zu ermöglichen, stehen ihre Wurzeln in einem besonderen Substrat, das Wasser über längere Zeit speichert. Mithilfe von Wassersäcken sorgen die Bezirksgärtner dafür, dass die Bäume in den ersten Jahren genügend Feuchtigkeit bekommen und gut anwachsen. Diese Fürsorge haben zuletzt neun Ulmen, sechs Robinien, vier Linden und vier Magnolien bekommen, die Ende Dezember am Magnus-Hirschfeld-Ufer auf dem Moabiter Werder gepflanzt wurden.

Bei der Auswahl der Bäume setzt das Straßen- und Grünflächenamt Mitte verstärkt auf Sorten, die sich an das sich verändernde Stadtklima mit längeren Hitze- und Dürreperioden anpassen. „Die Hitzesommer 2018 und 2019 bedeuteten für die Bäume aufgrund der hohen Temperaturen, der erhöhten Strahlung sowie des extremen Wassermangels einen großen zusätzlichen Stress“, sagte Umweltstaatssekretär Stefan Tidow auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz mit dem Titel „Berliner Stadtbäume: Droht nach zwei Hitzesommern ein Kahlschlag?“

In Berlin gibt es knapp eine halbe Million Straßenbäume. Dazu kommen zig Millionen über 60-jährige Waldbäume. „Der Senat beurteilt die Lage des Baumbestandes als teilweise bedenklich und sieht einen hohen Handlungsbedarf“, sagt Tidow. Die Grünflächenämter hätten „aufgrund massiver Defizite im Bereich Personal, Technikausstattung und Finanzen große Probleme, Baumpflege und Baumkontrolle durchzuführen“. Derzeit gibt es 48 Euro pro Straßenbaum und Jahr für Pflege und Unterhaltung. Experten sehen einen Bedarf von mindestens 80 Euro. In den vergangenen beiden Sommern hat der Senat den Bezirken über 2,3 Millionen Euro für zusätzliche Wässerungen als Nothilfe bereitgestellt. „Die Pflege der Straßenbäume ist eine Daueraufgabe, die nicht über Sonderprogramme finanziert werden kann. Die Pflege der Bäume muss mit eigenem Personal und Technik abgesichert sein“ sagt Weißler. Sie fordert zusätzliches Fachpersonal, neue Technik sowie „die Sachmittel zu verstetigen“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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