BVV beschließt Straßenumbenennung
Mohrenstraße soll nach Anton Wilhelm Amo heißen

Der rassistische Straßenname soll weg und zwar möglichst zügig. Das hat die BVV Mitte jetzt beschlossen.   | Foto: Ulrike Kiefert
  • Der rassistische Straßenname soll weg und zwar möglichst zügig. Das hat die BVV Mitte jetzt beschlossen.
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Die Mohrenstraße soll einen neuen Namen bekommen. Das haben Mittes Bezirksverordnete auf Antrag von Grünen und SPD jetzt mehrheitlich beschlossen. Das Bezirksamt soll das Verfahren „unverzüglich“ starten.

Nach andauernder Kritik am Namen „Mohrenstraße“, den viele als rassistisch empfinden, hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte das Bezirksamt jetzt aufgefordert, die Straße umzubenennen. Sie soll künftig nach Anton Wilhelm Amo heißen, dem ersten Gelehrten afrikanischer Herkunft an einer preußischen Universität im 18. Jahrhundert. Für den Antrag von Grünen und SPD hatten die Bezirksverordneten auf ihrer Sitzung am 20. August mehrheitlich votiert.

Die SPD Mitte twitterte nach der Entscheidung: „Klarer Beschluss und ein toller Erfolg: Auch die Bezirksverordnetenversammlung Mitte schließt sich der Zivilgesellschaft an und fordert das Bezirksamt auf, den Prozess der Umbenennung der M*straße unverzüglich einzuleiten. Neuer Name soll Anton-Wilhelm-Amo-Straße werden. Ein Meilenstein.“

Der Umbenennung vorangehen sollte jetzt eine Information der Anrainer und der Stadtgesellschaft, an deren Ende die Umbenennung der „M-Straße“ steht, so die Grünen. „Hier geht es darum, einen rassistischen, diskriminierenden Raum abzubauen, der für schwarze Menschen in Deutschland degradierend ist und ihre Würde verletzt“, sagte Fraktionssprecherin Laura Neugebauer. Zugleich gehe es darum, ihre Geschichte, Perspektive und Forderungen darzustellen. „Gerade deshalb haben wir den Namen Anton Wilhelm Amo gewählt.“

Wie schnell der Namenswechsel nun passiert, ist offen. Denn eine Straße umzubenennen, dauert in Berlin seine Zeit, da die Hürden hoch sind. Anwohner dürfen mitreden, Ämter und Gremien müssen prüfen. Klagen könnten die Umbenennung zusätzlich hinauszögern. Dem aktuellen BVV-Beschluss soll nun eine öffentliche Präsentation über die Geschichte der Straße und die verschiedenen Positionen zur Umbenennung folgen. Das hatte das Bezirksamt vor der BVV-Entscheidung angekündigt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hatten ihrerseits wie berichtet Anfang Juli mitgeteilt, ihre U-Bahnstation Mohrenstraße in Glinkastraße umzubenennen. Nach dem russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka ist vor Ort bereits eine Straße benannt. Nach Vorwürfen, Glinka sei ein Antisemit gewesen, ließ die BVG wissen, auch für andere Namensvorschläge offen zu sein. Den U-Bahnhof will die BVG möglichst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember neu benennen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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