Noch nicht auf dem Radar
Nach Umbenennungsbeschluss der Beuth Hochschule keine Pläne für Beuthstraße

Die Beuth Hochschule für Technik Berlin an der Luxemburger Straße hat im Januar beschlossen, sich wegen judenfeindlicher Äußerungen ihres Namensgebers einen neuen Namen zu geben. In Mitte ist wie auch in Pankow ebenfalls eine Straße nach dem preußische Ministerialbeamten benannt.

Christian Peter Wilhelm Beuth (1781-1853) gilt als der „Vater der Ingenieurwissenschaften“. Doch der preußische Ministerialbeamte soll sich antisemitisch geäußert und auch gewirkt haben. Laut einem Gutachten von Achim Bühl, Professor an der Beuth-Hochschule, soll der preußische Ministerialbeamte einen „rigiden, völkischen und exterminatorischen Antisemitismus“ vertreten haben. Die Diskussion an der Beuth Hochschule wurde 2018 öffentlich. Mit dem Beschluss der Hochschule zur Umbenennung endete der „Diskurs Beuth“.

In Pankow gibt es eine Straße, die nach Beuth benannt ist. Auch in Mitte trägt eine Straße am Spittelmarkt zwischen Axel-Springer-Straße und Kommandantenstraße den Namen des preußischen Reformers. Kommt Beuth wegen seiner antijüdischen Einstellung jetzt auch runter vom Straßenschild?

Erstmal nicht, wie das Bezirksamt mitteilt. Das Bezirksamt lege wie „bei den Verfahren in den vergangenen Jahren Wert darauf, nicht von oben herab aus dem Bezirksamt zu bestimmen, sondern den bisweilen kontroversen und anstrengenden Weg des öffentlichen Diskurses zu gehen“, heißt es. „Es ist anzunehmen, dass auch im Falle der Beuthstraße die BVV Mitte auf ein solches Verfahren Wert legen würde“, teilt die Pressestelle mit. Bisher seien „allerdings keine Bestrebungen an das Bezirksamt herangetragen“ worden.

Straßenumbenennungen sind ein heikles Thema, wie die jahrelangen Diskussionen im Afrikanischen Viertel zeigen. Nach einem umstrittenen Verfahren hat das Bezirksamt vor fast zwei Jahren die Umbenennung der Petersallee in Anna-Mungunda-Allee und Maji-Maji-Allee, der Lüderitzstraße in Cornelius-Fredericks-Straße und des Nachtigalplatzes in Manga-Bell-Platz beschlossen. Bis heute sind die Straßen nicht umbenannt. Denn gegen die Namensänderungen hatten Anwohner über 500 Widersprüche eingelegt. Alle 245 vom Bezirksamt als gültig akzeptierten Widersprüche wurden zurückgewiesen. Jeder Anwohner, der Widerspruch eingelegt hatte, bekam mit der Ablehnung eine Gebührenforderung von 148,27 Euro. Das Thema ist noch lange nicht vom Tisch, weil Anwohner dagegen klagen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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