Kutscher reagieren auf Kontrollen
Nach Verschärfung der Regeln für Pferdekutschen verstärkt Bezirk Kontrollen

Der Bezirk verschärft seine Kontrollen der Pferdekutscher. | Foto: Dirk Jericho
  • Der Bezirk verschärft seine Kontrollen der Pferdekutscher.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Seit der Senat die vor zehn Jahren erlassenen „Berliner Leitlinien für Pferdefuhrwerksbetriebe“ am 13. Mai verschärft hat, erhöht die Veterinäraufsicht ihre Kontrollfrequenz.

Bei eine Schwerpunktkontrolle am 24. Mai auf dem Pariser Platz haben die Tierärzte vom bezirklichen Veterinäramt bei drei Kutschen insgesamt acht Verstöße festgestellt. Die in den neuen Richtlinien vorgeschriebenen Pausen wurden nicht eingelegt. Außerdem „fehlte der pferdeerfahrene Beifahrer“, sagte Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne). Seine Behörde hat gegen die Kutschpferdbetriebe Ordnungswidrigkeitsverfahren nach dem Tierschutzgesetz eingeleitet.

Die Razzia hat Wirkung hinterlassen. Bei den aufgrund der hohen Temperaturen danach durchgeführten täglichen Begehungen wurden von der Veterinäraufsicht gar keine Kutschbetriebe mehr angetroffen. Denn bei Temperaturen über 30 Grad Celsius ist das seit Mai verboten. „Die Tierärzte der Veterinäraufsicht werden ihre Kontrollfrequenz, unabhängig von den klimatischen Bedingungen, grundsätzlich erhöhen und weiterhin regelmäßige Kutschpferdkontrollen durchführen“, sagt Stephan von Dassel. „Wir nehmen den Tierschutz sehr ernst und haben mit den Kutschenleitlinien nun ein gutes Instrument, um den Tierschutz auch bei Kutschenpferden durchzusetzen. Dabei sind Kutschenkontrollen selbstverständlich nur ein ganz kleiner Teil unserer täglichen Anstrengungen für das Tierwohl“, so der Grünen-Politiker.

Von Dassel kämpft schon länger für ein komplettes Kutschenverbot. Doch Kutschfahrten komplett zu untersagen, ist sehr schwierig und muss unter anderem wegen des Rechts auf freie Ausübung des Gewerbes gut begründet sein. Der Bezirk nutzt deshalb alle Möglichkeiten, die er hat. Und das sind vor allem regelmäßige Kontrollen der Veterinäraufsicht auf Einhaltung des Tierschutzes.

Die neuen Richtlinien wurden vor allem auf Druck vom Bezirk Mitte verschärft. Nach den neuen Regeln müssen Droschkenführer sofort die Rundfahrten einstellen, wenn die Temperatur über 30 Grad Celsius im Schatten steigt. Bisher war es so, dass die Tiere bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten alle zwei Stunden eine 30-minütige Pause unter einem überdachten Standplatz bekommen. Das trifft jetzt bei Werten ab 25 Grad Celsius zu. Dann müssen die Tiere mindestens alle zwei Stunden getränkt und zur Kühlung mit Wasser besprengt werden, heißt es in der neuen Richtlinie.

Aktuell sind im Bezirk Mitte drei Kutschbetriebe angemeldet. Sie beschäftigen zusammen neun Kutscher. 17 Pferde sind unterwegs. Die Kutschtouren führen vor allem durch die historische Mitte zum Gendarmenmarkt, Unter den Linden oder Pariser Platz. Die Pferdekutschleitlinien gibt es unter https://bwurl.de/14di.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.