Junge Leute in Feierlaune
Nächtliche Park-Partys mit Lärm, Müll und Alkohol sorgen für viel Ärger
Wilde Partys in lauen Sommernächten gab es schon immer in Berliner Parks. Und damit auch den ganzen Ärger mit Lärm und Müll für die Anwohner. Klar, dass in Corona-Zeiten bei immer noch beschränktem Freizeitangebot das Bedürfnis nach „Party im Park“ gewachsen ist. Die Jungen wollen sich treffen – und feiern.
Die Leute mussten monatelange Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren ertragen, jetzt entlädt sich alles in purer Feierlaune. Anwohner sind genervt, die Polizei rückt täglich aus und räumt teilweise ganze Parks. Am James-Simon-Park gegenüber der Museumsinsel wurden Polizisten sogar von aggressiven Partygängern mit Flaschen beworfen. Aber deshalb die Parks einzäunen, mit Flutlicht bestrahlen und ab 22 Uhr abschließen, wie SPD-Politiker Tom Schreiber als Pilotprojekt für den James-Simon-Park vorschlägt? Zieht dann das Partyvolk nicht einfach weiter? Außerdem kämen Leute, die mit ihren Hunden spazieren gehen, auch nicht mehr rein.
Das Bezirksamt Mitte hält nichts von solchen Radikallösungen. „Wir möchten den Erholungs- oder Ruhesuchenden nicht vorschreiben, wann sie sich in den Parks aufhalten dürfen“, heißt es. In Sachen Volkspark am Weinberg sei schon mal eine Einzäunung – Kosten: 180.000 Euro – diskutiert worden. Die meisten Anwohner lehnten das ab. Um die Situation trotzdem zu entschärfen, lässt Mitte sein Ordnungsamt länger patrouillieren und schickt Parkläufer oder Parkmanager als Vermittler in die Grünanlagen. Die Polizei kassiert auch Lautsprecherboxen oder erteilt Platzverweise, wenn einige zu übermütig werden. Ich finde, wer Krawall macht, soll rausfliegen. Die anderen sollen den Sommer im Park genießen. Abschließen kann man eine Stadt wie Berlin sowieso nicht.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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