Netzwerk für Alleinerziehende in Mitte
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat Ende 2017 beschlossen, „zur Unterstützung Alleinerziehender anlehnend an das Netzwerk in Marzahn-Hellersdorf ein bezirkliches Netzwerk zu gründen“.
Im Bezirk bekommen allein 5113 Alleinerziehende Unterstützung vom Jobcenter. Davon sind in 4716 Fällen „Frauen Haushaltsvorstand der Bedarfsgemeinschaft“, wie es im Amtssdeutsch heißt. Damit liegt Mitte an zweiter Stelle hinter Marzahn-Hellersdorf mit 5371 Alleinerziehenden. Fast jedes fünfte Kind im Alter bis 18 Jahren lebt bei alleinerziehenden Hartz-IV-Empfängern. Ende 2016 waren das 9015 junge Menschen unter 18 Jahren.
Das Jobcenter will den Betroffenen eigene Ansprechpersonen zur Verfügung stellen, die sich mehr Zeit nehmen und so individuell fördern können, schreibt Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (für Die Linke) in ihrem Zwischenbericht zum BVV-Beschluss.
Von den 6000 Anträgen auf Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt im vergangenen Jahr war die Hälfte der Antragssteller auf Hartz-IV angewiesen. Zwischen 2011 und 2013 gab es bereits ein Kooperationsprojekt „Kurze Wege für Alleinerziehende“, um über Netzwerke Wege ins Berufsleben zu unterstützen. Es wurde aber nicht fortgeführt. Zum von der BVV geforderten „Netzwerk Alleinerziehende für Mitte“ sagt Obermeyer, dass das Bezirksamt eine zusätzliche Stelle bei Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) beantragt. „Ein stabiles Netzwerk benötigt eine solche Stelle als Motor“, so Obermeyer. Derzeit werde im Bezirk ein „Arbeitsgremium mit den relevanten Partnern“ gegründet. Vertreter vom Jugendamt, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters und die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirkes bereiten darin das Netzwerk vor. Ein Familienservicebüro soll sich auch um Alleinerziehende besser kümmern.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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