Nur drei Bürgermeister ohne Dienstwagen
Neun Rathauschefs in den Bezirken fahren Elektro- oder Hybrid-Limousinen

Neun von zwölf Bürgermeistern lassen sich mit dem Dienstwagen zu den Terminen fahren. Nur die drei Bezirkschefs in Pankow, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg verzichten darauf. Alle haben ein grünes Parteibuch.

Ihre Parteifreunde Maren Schellenberg in Steglitz-Zehlendorf, Jörn Oltmann in Tempelhof-Schöneberg und Kirstin Bauch in Charlottenburg-Wilmersdorf haben wie die anderen Bürgermeister von SPD und CDU einen Dienstwagen mit Chauffeur. Das geht aus der Antwort von Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Tommy Tabor mit dem Titel „Luxus-Dienstwagen für die Bürgermeister, aber der Berliner soll Fahrrad fahren“ hervor.

Zu große Distanzen

Die Rathauschefs begründen die Nutzung ihrer Dienstwagen mit der Funktion als rollende Büros. „Der Dienstwagen ist mobiler Arbeitsplatz, an dem Vorlagen und Protokolle gelesen und korrigiert sowie vertrauliche Dienstgespräche per Mobilfunk geführt werden“, schreibt zum Beispiel Bürgermeisterin Kirstin Bauch. So ähnlich argumentieren auch die anderen Autonutzer. Maren Schellenberg verweist auf große Distanzen, die sie als Bürgermeisterin eines Außenbezirk zu dienstlichen Terminen zurücklegen muss. Jörn Oltmann bewältigt „generell alle Fahrten bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern mit dem Fahrrad“, sagt er. Nur für weite Strecken nehme er den Dienstwagen.

In Mitte schon 2016 abgeschafft

Mitte-Chefin Stefanie Remlinger fährt nach eigenen Aussagen Bus und Bahn oder nutzt ein dienstliches E-Bike. Im Bezirksamt Mitte können alle Beschäftigten Elektrofahrräder in einem Sharing-Verfahren für Dienstfahrten nutzen. Auch Remlingers Vorgänger Stephan von Dassel (ebenfalls Grüne) war passionierter Radfahrer. In Mitte gibt es seit 2016 keinen Dienstwagen mehr für Bürgermeister.

Sechs Autos der neun Bürgermeister mit Dienstwagen sind E-Limousinen von Audi, drei Audi- oder BMW Plug-in-Hybrid (Benzin). Den teuersten Wagen leistet sich Oliver Igel (SPD) in Treptow-Köpenick. Sein Audi Q5 e-tron Sportsback 55 kostet monatlich knapp über 800 Euro. Die mit Abstand meisten Kilometer schrubbt Frank Bewig (CDU) in Spandau. Er fährt mit seinem Audi Q8 e-tron jährlich rund 40 000 Kilometer

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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