Palais-Mieter müssen raus: Zukunft des prominenten Palais am Festungsgraben ungewiss

Mitte. Den etwa zehn Mietern im prominenten Palais am Festungsgraben hinter der Neuen Wache wurde zu Ende des Jahres gekündigt. Die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) braucht die Räume.

Die saarländische Galerie ist schon ausgezogen; jetzt müssen alle verbliebenen Mieter raus: Die BIM, die das historische Gebäude bewirtschaftet, braucht die Räume für die Humboldt-Universität und das Maxim-Gorki-Theater. Weil in diesen beiden Landes-Institutionen umfangreiche Sanierungsarbeiten anstehen, müssten die Beschäftigten vorübergehend in anderen Räumlichkeiten untergebracht werden, sagte BIM-Sprecher Christian Breitkreutz. Es sei „naheliegend, zu diesem Zweck eine verfügbare landeseigene Immobilie in unmittelbarer Nachbarschaft beider Häuser sozusagen als Drehscheibe für die Dauer der dortigen Sanierungsarbeiten zu nutzen“, so Breitkreutz. Die etwa zehn Mieter im Palais – Vereine, Firmen und Freiberufler – müssen sich nun um eine neue Bleibe kümmern.

Was das Land Berlin zukünftig mit der historischen Immobilie vorhat, ist unklar. Das Gebäude muss dringend saniert werden, etliche Räume sind nicht vermietbar. Das Haus, das einst zum Kulturamt Mitte gehörte, werde schlecht gemanagt, sagen Kritiker. „Bezüglich der mittel- und langfristigen Zukunft des Palais und seiner konkreten Nutzung werden wir mit Senat und Kulturverwaltung zu gegebener Zeit entscheiden“, sagte Breitkreutz. Lars Bahners, Sprecher von Kulturstaatssekretär Tim Renner, gab auf Anfrage nur den Hinweis, sich an die BIM zu wenden. Auch über den Vorschlag einer Initiative, das Palais am Festungsgraben zum Haus für die Vereinten Nationen zu machen, gibt es keine Entscheidung. Initiator Stephan Dömpke, selbst betroffener Mieter im Palais, wünscht sich ein Veranstaltungs- und Informationszentrum über die UN in den repräsentativen Räumen.

Das Palais am Festungsgraben wurde 1753 als Donnersches Palais zur privaten Nutzung gebaut. 1787 zog die preußische Finanzbehörde unter der Leitung des Freiherrn von und zum Stein in das Haus. Den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden wurde das Palais von 1950 bis 1990 als Kulturzentrum „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ genutzt. Berühmt war die Tadschikische Teestube. Seit 1991 ist das Gebäude Gründungs- und Spielort des Theater im Palais. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 90× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 427× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 398× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 830× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.