Planschen fällt ins Wasser: Wasserspielplätze starten verspätet in die Saison
Mitte. Am 3. Juni wollte der Bezirk die Planschesaison eröffnen. Doch der Start verzögert sich. Die Planschen an der Singerstraße, im Goethepark und auf dem Zeppelinplatz können nicht wie geplant in Betrieb genommen werden, weil das Wasser nicht der Trinkwasserverordnung entspricht.
Schon Tage vor dem geplanten Planschestart klettern die Kinder auf den Betonfischen im Planschepark am Nordbahnhof herum, drücken auf die Knöpfe der Sprühsäulen. Doch obwohl die Stadt Ende Mai unter der Hitze stöhnt, kommt kein Tropfen Wasser heraus. „Wir mussten erst Wasserproben beauftragen und warten auf das Ergebnis vom Gesundheitsamt“, sagte Heike Tielscher vom Grünflächenamt vergangene Woche. Sie bekam täglich Mails von Bürgern, die wissen wollten, warum die Plansche nicht an ist. „Das kann man keinem Bürger vermitteln“, sagt ein Vater, der nicht versteht, warum die Proben nicht früher genommen werden konnten.
Noch unverständlicher und traurig für die vielen Kinder in der dichtbesiedelten Innenstadt ist, dass die Plansche im Weinbergspark immer noch nicht läuft. Das Bezirksamt ließ sie für 320 000 Euro zum Wasserspielplatz umbauen. Im vergangenen Sommer war die Plansche bereits gesperrt. Weil noch Prüfungen und die „Freigabe der wassertechnischen Anlage durch das Gesundheitsamt“ ausstehen, soll die neue Plansche erst am 17. Juni eröffnen. Auch noch auf der To-Do-Liste: "Ausrichtung der Sprühsysteme und Festlegung der Wasserdurchflussmengen, Prüfung des Rutschwiderstandes der Wasserspielflächen aus Asphalt, ggf. Nachbehandlung durch Feinfräsung, Vervollständigung der zu erneuernden Belattung der bauseits vorhandenen Rundbank, Erneuerung des Asphaltweges am Wasserspielplatz, Bau einer dauerhaften Zufahrt".
Und der Wasserspielplatz an der Weydemeyerstraße? Wird er zu Mittes Plansche-BER? Die seit fast fünf Jahren wegen Unfallgefahr eingezäunte und gesperrte Anlage sollte 2016, dann 2017 nach Komplettumbau wiedereröffnet werden. Doch daraus wird wieder nichts. Bisher wurde kein einziger Stein bewegt. Bereits 2014 hatte das Bezirksamt den Anwohnern detaillierte Pläne präsentiert, wie die in den 1960-Jahren gebaute Grünanlage an der Weydemeyerstraße saniert und die Plansche zum Wasserspielplatz umgebaut werden soll. 750 000 Euro waren kalkuliert. „Die seinerzeit für die Maßnahme veranschlagten Mittel standen von 2013 bis Ende 2015 nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung“, sagt Kristina Stecker-Albrecht vom Straßen- und Grünflächenamt (SGA). Deshalb konnte der Umbauauftrag nicht gestartet werden. Jetzt soll die gesamte Anlage mit Fördergeldern aus dem „Städtebaulichen Denkmalschutz“ gebaut werden. Die Plansche sei Teil der „neuen Förderkulisse Karl-Marx-Allee, II. Bauabschnitt“. Doch: Der bisherige Entwurf vom beauftragten Landschaftsplaner Wolf Ahner entspricht nicht den Förderkriterien. Nach der Erhaltungsverordnung ist die Umgestaltung der Plansche Weydemeyerstraße in einen Wasserspielplatz nicht zulässig. Ahner hatte die DDR-Plansche komplett verändert. Ein Teil des jetzigen Planschebeckens sollte Liegewiese werden. Nördlich des Areals sollte eine achteckige Asphaltfläche mit verschiedenen Sprühelementen entstehen. Weil das aus Denkmalgründen nicht mehr geht, „wurde eine erneute Vorplanung entsprechend dem Entwicklungskonzept erforderlich“, so Kristina Stecker-Albrecht. Ein geprüfter Bauplan liege vor und die „Maßnahme wurde auf der Vergabeplattform angelegt“. Es stünden „lediglich noch Entscheidungen zu einigen Materialien und ausführungsrelevante Angaben der zuständigen Entscheidungsträger aus“. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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