Ein Leckerli vor der Wahl
Rot-Rot-Grün will Rentner und Sozialhilfeempfänger von Hundesteuer befreien

Hundekot, Leinenzwang, Maulkorbpflicht, gesetzlich vorgeschriebene Gassi-Zeiten: Wenn es um den Hund geht, kläffen sich die Zweibeiner regelmäßig an. Hundefreunde und Hundehasser – ein ewiger Konflikt.

Jetzt will die Koalition sogar die Gruppe der Hundebesitzer spalten. Kurz vor der Wahl legt Rot-Rot-Grün einen Gesetzentwurf vor, um alle Rentner und Sozialhilfeempfänger von der Hundesteuer zu befreien. „Für viele Menschen ist der Hund der einzige Freund oder das einzige Familienmitglied“, sagte der Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) dem rbb. Menschen würden immer mehr vereinsamen, Sozialhilfeempfänger und Rentner sollten sich nicht „die Steuer vom Munde absparen müssen“. Der Vorschlag ist genauso absurd wie das Gassi-Gesetz, das den Hundehaltern vorschreiben soll, wie lange und wie oft sie mit ihrem besten Freund rausgehen. Wer soll denn das kontrollieren? Werden nur die „armen“ Rentner von den 120 Euro Hundesteuer jährlich befreit? Und die in Dahlems Villen müssen zahlen? Melden dann viele ihren Boxer oder Pudel bei Oma an, um die Steuer zu sparen? Und wieso gibt es überhaupt eine Hundesteuer und keine für Katzen? Wenn Hunde doch draußen eh nur an der Leine laufen dürfen und es fast keine Hundeauslaufgebiete gibt? Es gibt noch viel mehr Fragen.

Statt die Berliner weiter zu spalten, sollte der Senat die Hundesteuer für alle streichen, wie die FDP sagt. Die Befreiung einzelner Gruppen ist nur ein Wahlkampfmanöver, um ein paar Rentnerstimmen zu bekommen. Gegen die Vereinsamung von Menschen in Großstädten helfen mehr soziale Angebote wie offene Seniorenclubs. Da gehen die Alten viel lieber hin. Ihren Hund können sie bestimmt mitnehmen.

Sollten Rentner und Sozialhilfeempfänger von der Hundesteuer befreit werden?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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