Beamte im Homeoffice
Senat unterstützt flexible Arbeitszeitmodelle in der Verwaltung
Von den insgesamt 539 Dienstkräften bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) arbeiten mit 353 Mitarbeitern schon zwei Drittel regelmäßig von zu Hause aus.
132 Beamte und 221 Tarifbeschäftigte haben bereits eine sogenannte alternierende Telearbeit vereinbart. Das geht aus der Antwort von Arbeitsstaatssekretärin Micha Klapp (SPD) auf eine AfD-Anfrage zum Thema „4-Tage-Woche in der Berliner Verwaltung?“ hervor. Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) prüfe derzeit die Einführung einer Vier-Tage-Woche. „Das Modellprojekt 4-Tag-Woche befindet sich in der Ideen- und Konzeptionsphase“, so Micha Klapp. Berechnungen zu möglichen personellen und finanziellen Mehrbedarfen würden noch nicht vorliegen – auch keine Studien darüber, ob Arbeitszeitverkürzungen in der Verwaltung tatsächlich zu mehr Effizienz führen.
Um Job und Familie besser unter einen Hut zu bekommen, setze sich Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe für neue familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle ein und forciere zum Thema Zeitsouveränität weitere Modelle, heißt es. Das aktuelle Jobsharing mit Homeoffice für Mitarbeiter in der Senatssozialverwaltung laufe bereits. Dabei wird zwischen alternierender Telearbeit und mobiler Telearbeit unterschieden. Alternierende Telearbeit bedeutet, dass der Mitarbeiter zu bestimmten, festgelegten Zeiten teils im Senatsbüro und teils zu Hause oder woanders arbeitet. Diese Telearbeit werde für einen längeren Zeitraum vereinbart und sei dadurch planbar. Mobile Telearbeit ist jedes gelegentliche Arbeiten mit Laptop außerhalb der Dienststelle, egal wann und wo. Mobiles Arbeiten sei in der Regel „nicht langfristig und zu festen Zeiten planbar, sondern ist kurzzeitig und je nach Situation“, so Micha Klapp.
Von den 539 Dienstkräften bei der SenASGIVA Ende 2023 hatten zudem 141 Mitarbeiter eine reduzierte Arbeitszeit vereinbart. In Teilzeit sind 38 Beamtinnen und Beamte und 103 Tarifbeschäftigte. Wer weniger arbeitet, bekommt auch weniger Geld. „In der Berliner Verwaltung ist aufgrund der beamtenrechtlichen sowie tarifrechtlichen Regelungen eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit momentan ausschließlich bei gleichzeitigem Einkommensverlust möglich“, sagt Staatssekretärin Micha Klapp. Die Arbeitszeitmodelle seien vielfältig und reichen von täglich weniger Stunden über die Reduzierung der Arbeitszeit ganzer Arbeitstage bis hin zu einer unterschiedlichen Verteilung der wöchentlichen Arbeitszeit über mehrere Wochen. „Auch in Form des Sabbaticals wird die Arbeitszeit reduziert“, so Klapp.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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