Live-Übertragung läuft weiter
Sitzungen der BVV Mitte werden weiter im Internet übertragen
Die Zählgemeinschaft von SPD und Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung hat sich nun doch für eine Fortsetzung der Live-Übertragung der BVV-Sitzungen ausgesprochen. Zudem soll der Bürgerservice attraktiver werden. Die Abstimmungen in der BVV sollen elektronisch erfolgen und die Ergebnisse auf Monitoren sichtbar sein.
Haben Sie die Haushaltsdebatten der Bezirksverordnetenversammlung Anfang September online im Livestream verfolgt? Spannende Bilder liefert die Übertragung zwar nicht, aber immerhin gibt es sie wieder.
Die knapp einjährige Testphase lief im Juni aus. Vor allem die Grünen und die SPD aus der Zählgemeinschaft lehnten eine Fortsetzung ab. Auswertungen hatten ergeben, dass der Livestream gerade einmal zwischen 65 und 162 Klicks pro Sitzung hatte. Dem stehen Kosten von 1200 Euro gegenüber. Die Kosten-Nutzen-Analyse nahmen einige Verordnete zum Anlass, sich für die Abschaltung auszusprechen. Die Linksfraktion sprach sich zwar für eine Fortsetzung aus, kritisierte aber die mangelnde Attraktivität des digitalen Angebots. Es gab nur zwei Kameras, die das Rednerpult und den BVV-Vorstand zeigten. Zudem gab es bisher keine Kommentierung oder Einblendungen, wer gerade spricht.
Der Ältestenrat hat jetzt doch noch beschlossen, die Kameras weiter laufen zu lassen. CDU, FDP und Piraten hatten sich ohnehin für die Fortführung starkgemacht. Allerdings konnte sich die BVV nicht auf zusätzliche Kameraeinstellungen wie eine Saal-Totale einigen. Es gebe viele Verordnete, die nicht permanent zu sehen sein wollen, heißt es. So bleiben die seltsamen Rednerpulteinstellungen und die absurden Situationen, wenn jemand am Saalmikro spricht und der Internet-Zuschauer ein leeres Pult sieht. Zumindest werden nun die Namen der Redner eingeblendet.
Die BVV-Sitzungen werden auch weiterhin nicht als Video gespeichert, sollen aber zumindest als Audiodatei online gestellt werden. Von der jüngsten BVV-Sitzung am 5. September war bis Redaktionsschluss allerdings davon nichts im Netz zu finden.
Wie BV-Vorsteher Frank Bertermann (Grüne) sagt, will die BVV jetzt elektronische Abstimmungsgeräte anschaffen. Der Ältestenrat hat gerade beschlossen, sich so etwas von Firmen vorführen zu lassen. Laut Bertermann seien die Gelder dafür in diesem Jahr noch vorhanden. Er schätzt, dass so ein System zwischen 3500 und 5000 Euro kostet.
Jeder Verordnete bekommt ein TED-Gerät. Die Abstimmungsergebnisse können dadurch schnell und grafisch aufbereitet auf Monitoren präsentiert werden. Wie bei Wahlen auch zeigen farbige Balken, welche Partei wie abgestimmt hat. Das wäre ein richtiger Mehrwert nicht nur für BVV-Gäste und Internet-Zuschauer. Muss doch bisher der BV-Vorsteher die hoch gehaltenen gelben und roten Kärtchen jedes Mal mühselig durchzählen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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