Grüne nominieren Kandidatin

Stefanie Remlinger soll Stephan von Dassel als Bürgermeisterin nachfolgen

Schulstadträtin Stefanie Remlinger soll Mittes neue Bürgermeisterin werden. So wollen es die Grünen. Bei einer Mitgliederversammlung nominierten sie Remlinger als Kandidatin. Rathauschef Stephan von Dassel hatte sein Amt aufgeben müssen.

Nach der Abwahl ihres Bürgermeisters Stephan von Dassel haben die Bündnisgrünen ihre neue Kandidatin gekürt. Schulstadträtin Stefanie Remlinger erhielt bei der Wahl Ende September 85 Prozent der gültigen Stimmen und damit eine breite Mehrheit. Wird sie von den Bezirksverordneten zu Mittes neuer Bürgermeisterin gewählt, wäre Remlinger die erste Frau in diesem Amt. „Wir sind überzeugt, dass Stefanie Remlinger mit ihrer Erfahrung, Fachkenntnis, Energie und Kommunikationsfreude unseren Bezirk erfolgreich gestalten wird“, sagten Lara Liese und Florian Maaß vom Kreisvorstand. Remlinger stehe für eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle. „Sie wird Weiterbildung und Kultur zur Chefinnensache machen.“ Stefanie Remlinger saß zuletzt bis 2021 im Abgeordnetenhaus. Nachdem die Bildungspolitikerin im September 2021 nicht erneut ins Landesparlament gewählt wurde, wechselte Remlinger ins Bezirksamt Mitte und ist dort seitdem für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur zuständig. „Mitte ist der Bezirk, den ich ins Herz geschlossen habe“, so Remlinger. Nicht zuletzt sei er der Ort, an dem „alle großen Fragen unserer Zeit verhandelt werden“. All diese Fragen wolle sie „gemeinsam mit den Menschen, dem Bezirksamt und der Bezirksverordnetenversammlung angehen“.

Stephanie Remlinger war schon früh als Kandidatin für die Nachfolge von von Dassel im Gespräch. Wie berichtet hatten die Bezirksverordneten Bürgermeister Stephan von Dassel auf einer Sondersitzung am 8. September auf Antrag der CDU abgewählt. Hintergrund war sein Verhalten bei einem Stellenbesetzungsverfahren in der Verwaltung. Im Rathaus hatte man sich für ein Mitglied aus dem Grünen-Kreisvorstand entschieden. Von Dassel dafür zu rügen, lehnte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zunächst noch mehrheitlich ab. Dann aber tauchte eine SMS auf, in der der Bürgermeister dem unterlegenen Bewerber eine Geldzahlung angeboten haben soll, damit der auf eine Klage verzichtet. Von Dassels Amtsgeschäfte hat vorübergehend Vizebürgermeister Ephraim Gothe (SPD) übernommen. Eine Frist für die Neubesetzung im Rathaus gibt es nicht. Remlinger könnte aber bereits auf der Oktober-Sitzung der BVV gewählt werden.