Team Vorsicht war gestern
Vier Bundesländer schaffen Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab

Hessen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern schaffen die Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab. Wer positiv ist, muss nicht mehr mindestens fünf Tage zu Hause bleiben. Leute ohne Symptome sollen sogar arbeiten können, aber nur mit Maske, so die neuen Regeln in Bayern. Der Berliner Senat zeigt sich offen für eine Lockerung der Quarantänepflicht, fordert aber ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer.

An der Diskussion zeigt sich wieder einmal, wie inkonsequent die staatliche Corona-Politik ist. Noch vor Kurzem wollte die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) eine Verschärfung der Maßnahmen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war einst der schärfste Corona-Sheriff. Jetzt ereifert er sich plötzlich für Lockerungen. „Vom Team Vorsicht zum Team Volksfeststammgast“ sei der CSU-Chef gewechselt, schreibt der Münchner Merkur. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), gegen den erst kürzlich wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Isolationspflicht ermittelt wurde, nennt die Lockerung „einen Fehler“ und warnt weiter vor einer „schweren Winterwelle“.

Ich finde es richtig, eine gesetzliche Isolationspflicht zu beenden. Führende Virologen wie Hendrik Streeck und Klaus Stöhr halten die Quarantäne aufgrund hoher Impfquoten und harmloser Verläufe auch nicht mehr für angemessen. Die Regel müsste doch ganz klar sein, auch ohne staatliche Vorschriften: Wer krank ist, bleibt zu Hause! Vernünftig war das schon immer – bei allen Infekten, wie beispielsweise auch bei der Grippe, die gerade wieder um sich greift. Und viele, die keine Symptome aufweisen, wissen doch ohnehin nicht, dass sie infiziert sind.

Sollte auch Berlin die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abschaffen?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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