Altenpflegerin aus Überzeugung
"Das Schöne an diesem Beruf ist, dass wir mit unseren Bewohnern oft über Jahre zusammen sind", erklärt die examinierte Altenpflegerin und stellvertretende Wohngruppenleiterin. Wenn sich die Neuankömmlinge eingelebt haben, fühlen sie sich geborgen und angenommen. Dass sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind, ist zu sehen, wenn sie an einem Ausflug teilnehmen oder beim gemeinsamen Singen mitmachen. In so einer Wohnanlage ist oft mehr los als vorher in der vertrauten Umgebung. Die Menschen blühen noch einmal richtig auf. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass es den Altenheimbewohnern dann doch gesundheitlich irgendwann schlechter geht."Sie glauben gar nicht, wie wir uns engagieren, um zum Beispiel in Absprache mit den behandelnden Ärzten, Krankenkassen und Therapeuten das Beste für die Menschen herauszuholen", erklärt Mandy Nowak. "Wenn eine 95-jährige Bewohnerin nach einem Oberschenkelhalsbruch dann wieder am Rollator gehen kann, sind das ganz tolle Erfolge." Und doch versterben die langjährigen Bewohner eines Tages. Das muss auch von den Mitarbeitern verarbeitet werden. "Natürlich bin ich traurig", gibt Mandy Nowak zu, "aber ich sage mir dann: Wir haben uns rund um diesen Lebensabschnitt viel Mühe gegeben. Das hilft, um mit dem Abschied fertig zu werden."
Über ihr Gehalt möchte Mandy Nowak nicht sprechen. Das geht niemanden etwas an, der Lohn ist allerdings etwa mit dem eines Facharbeiters vergleichbar. "Viel wichtiger ist mir, dass mein Arbeitgeber auf meine Situation als alleinerziehende Mutter eingeht, und dass es hier Weiterbildungsmöglichkeiten gibt", erklärt sie. Bei den letzten Kursen ging es um Brandschutz, Ernährung und die richtige Gesprächsführung am Telefon. Wenn Mandy Nowak am Nachmittag ihren Arbeitsplatz verlässt, hat sie manchmal Verspannungen in den Schultern oder Kopfschmerzen. Denn wer in der Altenpflege engagiert arbeitet, hat einen erfüllten, aber auch stressigen Beruf. Anschließend holt die junge Mutter ihre Tochter vom Kindergarten ab, die dann ebenfalls Aufmerksamkeit haben und spielen möchte.
Autor:Jochen Mertens aus Mitte |
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