AMBULANTE PFLEGE
Expertin erklärt, was es bei der Auswahl zu beachten gilt

Anastasia Kirjanow, Expertin für ambulante Pflege, verrät Vor- und Nachteile und erklärt, was es bei der Auswahl zu beachten gilt. | Foto: Simon/ZHP-Pflege
  • Anastasia Kirjanow, Expertin für ambulante Pflege, verrät Vor- und Nachteile und erklärt, was es bei der Auswahl zu beachten gilt.
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Die steigenden Anforderungen an die Pflege und der Wunsch, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben, stellen viele Familien vor große Herausforderungen. Oft sind Angehörige mit der Pflege überfordert und die Suche nach einem geeigneten ambulanten Pflegedienst gestaltet sich schwierig. Unklarheiten über die Qualität der Pflege, die Kosten und die Verfügbarkeit von Pflegekräften verunsichern viele Betroffene.

"Ambulante Pflege kann eine wertvolle Unterstützung bieten, wenn sie richtig ausgewählt wird. Es ist entscheidend, nicht nur auf die Kosten zu achten, sondern auch die Qualifikation des Personals und die individuellen Bedürfnisse der zu pflegenden Person zu berücksichtigen", betont Anastasia Kirjanow, Leiterin eines ambulanten Pflegedienstes. Was es bei der Auswahl eines ambulanten Pflegedienstes zu beachten gilt und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, verrät sie hier.

Auf das Rundum-Paket kommt es an

Die Kosten sollten bei der Wahl auf keinen Fall ausschlaggebend sein, dennoch sind sie natürlich ein entscheidender Punkt für die Wahl des Pflegedienstes. Gute Pflegedienste zeigen verschiedene Möglichkeiten auf, die an das jeweilige Budget angepasst sind. Auch informieren sie über die Finanzierung durch eine Pflegeversicherung und zeigen auf, wie sich die einzelnen Bestandteile dieser Versicherung optimal kombinieren lassen, um die Leistungen voll auszuschöpfen.

Generell kommt es vor allem auf die Gesamtleistungen an. Es ist ein Zeichen von Qualität, wenn Pflegedienste nicht nur die Pflege selbst im Blick haben, sondern auch die Perspektive der Angehörigen und deren Belastungen berücksichtigen. Dazu gehört, dass die pflegebedürftige Person auch außerhalb der Dienstzeiten gut versorgt ist. Ebenso sollte der Pflegedienst den Schulungsbedarf der Angehörigen erkennen und diese Schulungen anbieten, die wichtige Themen der Alltagsbetreuung vermitteln. So ist gewährleistet, dass Angehörige eine gute Pflege erbringen, dabei aber auch selbst gesund bleiben.

Information, Kommunikation und Alltagshilfe

Rahmenbedingungen ändern sich immer wieder, etwa wenn es Neuerungen in der Pflegeversicherung gibt. Ein Pflegedienst verfolgt solche Entwicklungen und informiert zeitnah und bedarfsgerecht. Auch Informationen zu Sachmitteln und weiterführenden Themen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht fallen in den Aufgabenbereich eines Pflegedienstes. Dazu bietet er Unterstützung bei der Abstimmung mit medizinischen Anlaufstellen, beim Medikamentenmanagement, Antragsverfahren und dem Einholen von Rezepten. Ferner berät der Pflegedienst über die Wohnsituation, etwa wenn Hilfsmittel für den Alltag erforderlich sind.

Neben der Pflege selbst sind Alltagshilfen wichtige Faktoren, um der zu pflegenden Person möglichst viel Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Pflegedienste unterstützen bei der Pflege sozialer Kontakte, indem sie Ausflüge planen und Betreuungen organisieren. Auch wenn sich die gesundheitliche Situation des Patienten verschlechtert, sind sie zur Stelle, um Wege aufzuzeigen, wie Angehörige hiermit umgehen können. Idealerweise erfolgt eine solche Beratung als Vorsorge, um für diesen Fall gerüstet zu sein.

Worauf bei der 24-Stunden-Hilfe zu achten ist

Eine Pflege rund um die Uhr stellt besondere Anforderungen an alle Beteiligten, da die pflegende Person mit dem Patienten zusammen wohnen muss. Häufig nutzen Angehörige die Möglichkeit, Arbeitskräfte aus Osteuropa zu beschäftigen. Pflegedienste bieten in diesem Fall eine beratende Unterstützung, indem sie über anfallende Kosten informieren, Angebote beurteilen und aufzeigen, wie die finanziellen Mittel am besten eingesetzt werden können. Dazu zeigt der Pflegedienst auf, welche Leistungen die 24-Stunden-Hilfe – die häufig nicht immer über eine Ausbildung als Pflegefachkraft verfügt – überhaupt erbringen kann und an welchen Stellen sich der Pflegedienst einbringen muss.

Wenn die Leistungen des ambulanten Dienstes alleine nicht mehr ausreichen und eine Versorgung rund um die Uhr gefordert ist, können Pflegedienste prüfen, welche Qualifikationen die 24-Stunden-Hilfskraft mitbringt und Nachschulungen anbieten.

Optimal vorbereitet durch eine gute Planung

Generell lässt sich festhalten, dass ein kompetenter Pflegedienst bereits als Ansprechpartner bereitsteht, bevor die Pflegebedürftigkeit akut wird. Er berät und klärt die Angehörigen über alle relevanten Themen auf, kümmert sich um die Vorsorge, zeigt auf, wie Pflegebedürftigkeit erkannt und eingestuft wird, gestaltet das Wohnumfeld und sorgt für möglichst geringe psychische Belastungen der Angehörigen. Auch die Kontaktpflege und der Ausgleich von Defiziten gehören zu seinen Aufgaben. Ist all dies gewährleistet, können Betroffene und Angehörige sicher sein, gut auf die Pflegesituation vorbereitet zu sein.

Mehr Informationen unter www.zhp-pflege.de.

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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