Pflegewelt - Teil 6
Pflege zu Hause II – Was kostet Pflege zu Hause?
Ob steile Treppen, hohe Badewannen oder schmale Türrahmen: Die wenigsten Wohnungen sind barrierefrei. Pflegebedürftige, die bei ihren Bewegungen im Alltag eingeschränkt sind, können daher selten auf einen Umbau verzichten.
„Die Kosten hängen davon ab, wie viele Hindernisse es für den Pflegebedürftigen in seiner Wohnung gibt und ob er beispielsweise einen Rollstuhl benötigt“, erläutert Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Es können also ein paar hundert, aber auch über 10 000 Euro anfallen. Unter Umständen sind weitere Hilfsmittel, etwa ein elektrisches Pflegebett oder ein Hausnotrufsystem, erforderlich. Übernehmen die Kinder die Pflege der Eltern, sind sie häufig gezwungen, beruflich kürzerzutreten, was mit finanziellen Einbußen verbunden ist.
Wer stattdessen einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, muss zusätzlich mit einem hohen Eigenanteil rechnen: So verursachen bei Pflegegrad 3 allein die tägliche große Körperpflege am Morgen und eine kleine Wäsche am Abend Kosten von knapp 1700 Euro monatlich, wovon Pflegebedürftige knapp 900 Euro selbst zahlen müssen.
Auch die 24-Stunden-Pflege hat ihren Preis: Je nach Modell fallen hier monatlich etwa 2000 bis 5000 Euro an. Nur ein geringer Teil davon kann über die Leistungen der Pflegekasse wie Pflegegeld oder Entlastungsbetrag gedeckt werden.
Fest steht: Nicht alle können sich Pflege zu Hause aus eigener Tasche leisten. „Wer im Alter in den eigenen vier Wänden leben möchte, sollte sich daher frühzeitig über die Finanzierung Gedanken machen“, rät Mählmann. Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung ist es möglich, sich bereits mit geringen Beiträgen gut abzusichern. RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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