Charlottenburg. Auf den Tag genau am Sonntag, 18. August, wird das Zoo-Aquarium 100 Jahre alt. Alle Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren sind eingeladen, das Haus kostenlos zu besuchen.
Dort können sie Schaufütterungen erleben, giftigen Schlangen und Fröschen, Spinnen und Skorpionen ganz nahe kommen. Die Tierpfleger werden viele Fragen beantworten. Neben diesem Spaß gibt es von 11 bis 16 Uhr auf der Zoobühne bei einem bunten musikalischen Programm Belustigung. Darüber hinaus werden Bastel- und Malstationen eingerichtet. Die Zoostiftung wird über ihre Arbeit und die Möglichkeit der Tierpatenschaft informieren. Bei der Tombola kann unter anderem eine Jahreskarte für den Zoo gewonnen werden. Vorläufer des Aquariums im Zoo war das Aquarium Unter den Linden. Dort wollte Alfred Brehm nicht nur Fische, sondern in der systematischen Ordnung des Lebens auch Amphibien, Reptilien, Insekten und Säugetiere zeigen. Diesem Ideal kam das am 18. August 1913 eröffnete Aquarium im Zoo näher. Durch die Verbindung beider Einrichtungen besteht die einzigartige Möglichkeit, die Entwicklung des Lebens von seiner Entstehung im Wasser über die Besitzergreifung des Landes bis zur Eroberung der Luft zu zeigen. Als das Aquarium eröffnet wurde, verfügte es mit der Krokodilhalle über die erste begehbare Landschaftsanlage der Welt. "Erstmals war der Besucher Gast im Reich der Tiere und nicht Beobachter hinter einer Scheibe", sagt der heutige Kurator des Aquariums Rainer Kaiser.
Heute sind die Brückenechsen der kostbarste Schatz des Aquariums. Ihre Urahnen haben die Dinosaurier kommen und gehen sehen und lebten noch auf dem Urkontinent Gondwana. Die Kontinentaldrift hat für ihr Überleben gesorgt. Ihre natürlichen Feinde verblieben auf dem Festland, während die Brückenechsen auf 33 Neuseeland vorgelagerten Inseln überlebten. Erst die Menschen schleppten dort Katzen und Ratten ein, die den Bestand dezimierten. Brückenechsen hat auf der ganzen Welt nur noch der Zoo im englischen Chester im Bestand. Die Berliner Tiere stammen aus dem Zuchtprogramm von Wellington. Sie wurden nach Berlin gegeben, um an einem weiteren Ort der Welt den Erhalt der Art zu sichern. Die Tiere sind geschlechtsreif und könnten dem Aquarium Nachwuchs bescheren. "Das", sagt Rainer Kaiser, "wäre eine Weltsensation, aber ein wunderbares Geburtstagsgeschenk für das Aquarium."
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