Alt-Buch: Wo die Panke nach Berlin kommt
Misthaufen gibt es hier schon lange keine mehr. Doch als vor über 30 Jahren Ateliers eingerichtet wurden, um Künstlern ausreichenden Arbeitsplatz für ihre baubezogenen Aufträge zu bieten, begann neues geschäftiges Treiben. Heute haben neben Malern und Grafikern auch Musiker und sogar ein Haut-Art-Studio ihr Domizil aufgeschlagen, gibt es mehrere spezialisierte Holz-Handwerksbetriebe von Möbelrestaurierung bis Spielplatzbau, warten im alten Taubenturm die kleine Galerie wie auch Grimms Märchen auf Interessenten..Man rechnet, wie bei den meisten Dörfern der Mark, die deutsche Besiedelung ab 1230, auch wenn die Ersterwähnung im Landbuch Karls des IV. eineinhalb Jahrhunderte später kam - Wendischbuk. Geblieben ist aus frühem Mittelalter bloß der Name Panke, was in der Sprache der slawischen Sprewanen "Strudelfluss" bedeutete. Wenige hundert Meter nördlich des Gutshofs tritt das Flüsschen auf Berliner Stadtgebiet. Bald verzweigt es sich und speist im alten Schloßpark Teiche.
Buch, nördlichster Ortsteil des heutigen Großbezirks Pankow, hat mehrere Geschichten. Anfang des 18. Jahrhunderts erwarb es Reichsritter Adam Otto von Viereck. Der preußische Minister ließ den vorher holländischen Park im Stile von Versailles umgestalten. Von den Bauten des Architekten F. W. Diterichs blieb die außergewöhnlich reich geschmückte barocke Dorfkirche. Bald nach den Kriegszerstörungen denkmalgerecht erneuert, soll sie nun den noch fehlenden Turm erhalten. Aus dem abgerissenen Schloss kam ein schmiedeeiserner Treppenlauf in das ebenfalls von Diterichs erbaute Prinzessinnenpalais neben der Staatsoper.
Anfang des 20. Jahrhunderts schuf sich Berlin weit vor der Stadtgrenze rings um Alt-Buch Europas größte Krankenstadt. 1920 kam alles zum Bezirk Pankow. Mehrere der damals von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann erbauten weitläufigen Quartiere beherbergen heute, ergänzt von modernen Neubauten, zahlreiche Kliniken und medizinische Forschungsinstitute.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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