Anspruch auf Kitaplatz: Es gibt genügend Räume, aber zu wenig Erzieher
Mitte. Insgesamt, so Mittes Jugendamtsleiter Jörg Volk, sei man "gut vorbereitet" auf den gesetzlichen Anspruch von Eltern, dass ihr Kind einen Kitaplatz bekommt. Das Gesetz gilt ab dem kommenden August. Vor allem die räumlichen Kapazitäten seien ausreichend. Was allerdings fehlt, sind die Erzieher.
Wie groß der Ansturm auf die Kitas ab August tatsächlich sein wird, lasse sich nur schwer vorhersagen. "Bisher gibt es keinerlei Prognosedaten, wie sich der Rechtsanspruch auswirken wird", so Jugendamtsleiter Jörg Volk. Denn dafür gebe es einfach zu viele unbekannte Faktoren. Wie beispielsweise die Frage, ob Eltern sich lieber das Betreuungsgeld auszahlen lassen oder ihre Kinder in die Kita bringen. Unklar sei, ob die Eltern eine Betreuung schon ab dem ersten Lebensjahr wollen, wenn sie darauf nicht aus beruflichen Gründen angewiesen sind. "Eltern mit diesen Betreuungsgründen hatten auch vorher schon einen Anspruch nach dem Berliner Kita-Förderungsgesetz", gibt Volk zu bedenken.
Trotzdem bereite sich das Jugendamt Mitte auf einen Zuwachs vor. Die jetzt gut 15 000 Plätze im gesamten Bezirk sollen von der Bezirksseite aus bis Ende 2013 um knapp 600 erweitert werden. Die freien Träger haben im Jahr 2012 schon 380 neue Plätze geschaffen.
"Geringe Dringlichkeit"
"Für 2013 gibt es auch schon Pläne für einen weiteren Platzausbau. Es werden jedoch noch weitere Finanzierungsprojekte erforderlich sein, um das auch zu erreichen." Bisher wurde der Ausbau vor allem durch das Kita-Ausbauprogramm des Landes finanziert. Nach dem Bedarfsatlas gebe es für Mitte nur eine "geringe Dringlichkeit" für mehr Plätze. An den baulichen Vorkehrungen für den Ausbau fehlt es tatsächlich nicht. Bisher gebe es sogar ungenutzte Räumlichkeiten, für die in der Hauptsache der Mangel an Erziehungspersonal verantwortlich sei.
Die Verantwortung für deren Ausbildung trägt die Senatsebene. Vorkehrungen für bessere Ausbildungsbedingungen seien da bereits getroffen. Volk: "Es fehlen aber noch eine größere gesellschaftliche Anerkennung und eine bessere Bezahlung der Erzieher."
Ralf Liptau / flip
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