Berliner Fernsehsender tv.berlin plant Programmoffensive
tv.berlin beziehungsweise dessen Vorgänger IA Berlin senden zwar inzwischen seit mehr als 20 Jahren. Während dieser Zeit ging die Station mehrfach in Insolvenz und bekam neue Gesellschafter. Zuletzt Ende 2012.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen Godd Media, bisher vorwiegend als Werbevermarkter tätig, den Sender gekauft. Denn der habe Potenzial, ist der neue Eigentümer Dursun Yigit überzeugt.
Ähnlich sieht das auch der Marketingverantwortliche Ismail Kara: "98 Prozent der Berliner kennen tv.berlin. In der Primetime haben wir mehr als 140 000 Zuschauer." Darauf lasse sich aufbauen.
Zum einen mit einer umfassenden regionalen Berichterstattung, die schon jetzt das Herzstück ist. Berlin biete täglich Geschichten ohne Ende - von den Auseinandersetzungen auf dem Oranienplatz bis zur Fashion Week. "Und wir haben die Möglichkeit, uns einem bestimmten Problem auch in aller Ausführlichkeit zu widmen." Dafür stehen etwa Sendungen wie "Kiez konkret" oder "Dossier 24".
Gerade auf dieser Schiene gebe es noch vieles, was ansonsten im Fernsehen viel zu wenig Berücksichtigung finde, meinen Dursun Yigit und Ismail Kara. Exemplarisch gelte das auch für den Sport. Neben dem Fußball, und hier vor allem Hertha BSC, hätten es viele andere Sportarten und Vereine eher schwer. tv.berlin will ihnen eine Plattform bietet. Zum Beispiel in Form regelmäßiger Sendungen über den 1. FC Union oder die Handballer der Füchse. Oder wie im Frühjahr passiert durch die Übertragung des Wasserball-Champions League Spiels der Wasserfreunde Spandau 04.
Solche und andere Angebote hätten häufig auch eine Relevanz über Berlin hinaus, meint Dursun Yigit. "Was hier passiert, stößt auch in anderen Gebieten Deutschlands und sogar darüber hinaus auf Interesse." Deshalb sei auch die multimediale Nutzung ein weiterer Schwerpunkt. Und neben den regionalen Informationen seien auch weitere Farbtupfer im Programm geplant. "Wir wollen in Kürze mit einer Soap starten. Auch Filme, vor allem solche mit Berlinbezug, sollen bei uns zu sehen sein."
Alles Angebote, mit denen der Sender eine Zukunft habe - davon sind die Bosse überzeugt. In der Berliner Fernsehlandschaft sehen sie sich als schnelles Beiboot. Gerade auch im Vergleich zum "Tanker" RBB. Dessen Abendschau sei natürlich ein Flaggschiff. Aber daneben lasse der Mitbewerber eine ganze Menge Manövriermasse.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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