Berliner Feuerwehren kämpften gegen das Hochwasser
Bis zum 13. Juni waren die Kameraden aus Hellersdorf dreimal im Einsatz und standen den Menschen in Magdeburg zur Seite. Die Feuerwehr aus Marzahn half in dem kleinen Dorf Pedau bei Leipzig. "Das liegt direkt an der Weißen Elster", sagt André Nossol. "Das Dorf war fast menschenleer, alle Bewohner waren evakuiert worden." Denn das Wasser hatte fast zwei Meter hoch in den Gärten und Höfen gestanden. Als der Pegel wieder sank, halfen die Marzahner Feuerwehrleute, die Grundstücke und Keller leer zu pumpen, damit die Bewohner in ihr Dorf zurückkehren konnten."Die Dorfbewohner waren selbst sehr gut vorbereitet", schildert Janne Börold die Lage. "Sie hatten auch alle eigene Pumpen und haben alles getan, um ihr Dorf zu retten." Die Marzahner Kameraden halfen vor allem, das Pumpwerk im Dorf wieder in Betrieb zu nehmen.
"Es war eine unwahrscheinliche Hilfsbereitschaft. Dorfbewohner, Feuerwehren aus anderen Teilen Deutschlands und Bundeswehr haben Hand in Hand gearbeitet." Für die Feuerwehrleute war die Herzlichkeit der Menschen im Katastrophengebiet auch eine angenehme Erfahrung. "Wir erleben sehr selten, dass sich die Betroffenen bei uns ganz persönlich bedanken", erklärte Janne Börold.
Während die Marzahner in einem kleinen Dorf helfen konnten, wurden die Kameraden der Hellersdorfer Feuerwehr in Magdeburg direkt am Deich eingesetzt. "Wir haben mitten in der Stadt den Deich auf drei Kilometer Länge um 45 Zentimeter erhöht, damit die Elbe nicht in die Stadt fließen kann", berichtet David Krause.
In den gefährlichsten Bereichen arbeiteten nur Feuerwehr und Bundeswehr. "Die Einwohner befüllten Sandsäcke, die von Hubschraubern der Bundeswehr zu uns an den Deich gebracht wurden", sagt der Feuerwehrmann. "Wir haben die Säcke auf die Deiche gebracht und die Deiche kontrolliert", berichtet Krause. Und ganz stolz ist er darauf, dass "bei uns ist die Elbe nicht durchgebrochen ist". Allerdings kam es zu einem Dammbruch ein Stück weiter südlich.
Wilfried Viehöfer aus Hellersdorf war nun schon das zweite Mal in Magdeburg. Vor elf Jahren war er bereits in der Stadt, um im Kampf gegen das Hochwasser zu helfen. Damals noch als aktiver Feuerwehrmann. Inzwischen steht er nicht mehr im Dienst, aber es war ihm ein Bedürfnis, auch als Ehrenmitglied der FFW mit dem eigenen Auto in das Überschwemmungsgebiet zu fahren, um seinen Kameraden zu helfen.
Inzwischen ist das Wasser in den meisten Überschwemmungsgebieten auf dem Rückzug. So wird das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar. Hilfe ist auch weiterhin nötig. Häuser müssen saniert, Hausrat muss neu angeschafft werden.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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