Berliner Immobilienmanagement GmbH saniert Sitz des Innensenators
Mitte. Die Natursteinfassade des Turms auf dem Alten Stadthaus wird derzeit saniert. Sie besteht aus jahrtausendealtem Muschelkalk und es besteht Gefahr, dass Teile vom Turm abplatzen.
Der Stadthausturm gegenüber dem Roten Rathaus ist derzeit eingerüstet und mit Netzen eingehüllt. Die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) lässt noch bis November das 102 Jahre alte Gebäude am Molkenmarkt sanieren. "Es handelt sich ausschließlich um sicherheitsrelevante Arbeiten. Das sind keine Schönheitsreparaturen", sagte BIM-Sprecherin Katja Cwejn. Ein Gutachter hat Beschädigungen an der Natursteinfassade festgestellt. Die Fassade aus jahrtausendealtem Muschelkalk verfügt über zahlreiche Verzierungen, Gesims und Säulen, die extremen Witterungen ausgesetzt sind. Weil Steine abzuplatzen drohen, müssen "Risse gepresst, Fugen erneuert und beschädigte Teile ausgetauscht werden", so Cwejn. Nach dem Krieg wurden Schadstellen mit Beton ausgebessert, der jetzt auch bröckelt. Zu den Kosten der Sanierung wollte die BIM keine Angaben machen.
Steinmetze reparieren auf der Turmplattform in 35 Meter Höhe Skulpturen und Vasen, die den Turm umrahmen. Die Handwerker müssen auch in großer Höhe vom Gerüst aus Säulen, Fenstersimse und Mauervorsprünge reparieren. Etwa 500 kaputte Stellen haben die Experten registriert. Der marode Muschelkalk ist ständig Sonne, Regen und Schnee ausgesetzt. Auf dem Sims sind Kupferbleche angebracht, die sich im Sommer auf bis zu 70 Grad aufheizen. Im Winter herrschen Minusgrade. Diese starken Temperaturschwankungen führen dazu, dass das Material zerbröselt.
Der Turm war zum letzten Mal vor 20 Jahren saniert worden. Statiker begutachten in regelmäßigen Abständen die Fassade und dokumentieren alle schadhaften Stellen. In dem von 1902 bis 1911 nach Plänen des Berliner Stadtbaurates Ludwig Hoffmann erbauten Alten Stadthauses residiert seit 1997 die Senatsinnenverwaltung. Zu DDR-Zeiten war das Gebäude Sitz des Ministerrates.
Dirk Jericho / DJ
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