Bettenhochhaus wird saniert: Patienten ziehen in Container
Auf dem Charité-Hof gegenüber vom Hochhaus, wo noch vor kurzem die Großküche und Kantine standen, werden ab August die Patienten untergebracht. Die auf Fertiggebäude spezialisierte Firma Cadolto aus Cadolzburg bei Nürnberg, die auch Wachpostenhäuser, Bürocontainer, WC-Anlagen oder Labormodule herstellt, baut ein riesiges Containerkrankenhaus. Ab Ende Februar werden 160 Module in U-Form aufeinander gestapelt. Die Charité Campus-Klinik, wie das viergeschossige Lego-Bettenhaus heißen soll, beherbergt insgesamt 339 Betten in topmodernen Patientenzimmern. Die anderen der etwa 560 Betten, die es jetzt noch im Bettenhochhaus gibt, werden auf weitere Charitéstandorte verteilt. Drei Jahre lang sind in der Campus-Klinik auf acht Stationen die Fachbereiche wie zum Beispiel Geburtsmedizin, Orthopädie oder Urologie untergebracht, die aus dem über 30 Jahre alten Bettenhochhaus raus müssen. Die Charité lässt bis 2016 ihr marodes Wahrzeichen komplett sanieren. Der 21-geschossige Bettenturm bekommt eine weiße Fassade. Daneben wird auf dem Parkplatz an der Philippstraße ein fünfgeschossiger Neubau für den zentralen OP- und intensivmedizinischen Bereich sowie eine neue Rettungsstelle errichtet. Das bestehende Lehrgebäude an dieser Stelle wird ab März abgerissen. Der Neubau hat eine Fassade aus gerastertem Backstein; auch der Sockel des Hochhauses wird bis auf Höhe des neuen OP-Traktes mit braunem Backstein verklinkert. Die Interimsklinik ist während der Bauzeit über eine neue Brückenverbindung in das Bestandsgebäude und den vorhanden Übergang mit dem jetzigen OP-Trakt in der Rettungsstelle an der Luisenstraße verbunden. So können die Ärzte schnell ihre Patienten aus der Lego-Klinik rüberrollen. 2017 wird das Containerkrankenhaus wieder abgebaut und das modernisierte Bettenhochhaus mit OP-Neubau eröffnet. Die Charité Campus-Klinik wird mit modernsten Betten und neuester Ausstattung eingerichtet. Die Charité schafft alles neu an. Die Einrichtung wird in drei Jahren in das sanierte Bettenhochhaus mitgenommen.
Die Charité bekommt vom Senat insgesamt 330 Millionen Euro für dringend notwendige Baumaßnahmen. 185 Millionen Euro kosten die Sanierung des Bettenhochhauses und der Neubau des zentralen OP- und intensivmedizinischen Bereichs. Die Charité hat zum größten Sanierungsprojekt in ihrer Geschichte das "Infocenter BAU" eröffnet. In der Ausstellung in der Luisenstraße 10 (schräg gegenüber dem Bettenhochhaus) gibt es Skizzen und Pläne der viergeschossigen Charité-Campus-Klinik, Architektenzeichnungen des modernisierten Bettenhochhauses sowie Modelle zur neuen Fassadengestaltung. Bis Ende Februar kann man zudem von Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, auf dem Parkplatz am Bettenhochhaus ein Originalmodul mit zwei vollständig eingerichteten Patientenzimmern besichtigen. Das "Infocenter BAU" ist geöffnet bis zum Ende der Sanierung 2017 Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter 450 57 05 20/530.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare