Bezirk legt Bericht zu Kindergesundheit vor
"Unser politischer Ansatz ist also genau der richtige", freut sich Bezirksbürgermeister und Gesundheitsstadtrat Christian Hanke (SPD). Seine Partei und sein Bezirksamt stünden dafür, "möglichst alle Kinder in der Kita zu haben." Der Bericht zur Kindergesundheit in Mitte lasse sich so auch als Beweis dafür lesen, "dass das Betreuungsgeld der Bundesregierung Blödsinn ist." Tatsächlich zeigt der vorgelegte Bericht, dass es denjenigen Kindern prinzipiell besser geht, die möglichst lange vor Schuleintritt eine Kita besucht haben. Beispielsweise verfügen fast drei Viertel der Erstklässler mit Migrationshintergrund über sehr gute deutsche Sprachkenntnisse, wenn sie länger als vier Jahre in der Kita waren. Bei weniger als einem Jahr Kitabesuch ist es nicht einmal ein Viertel, die fließend deutsch sprechen. Auch in der Motorik und bei den visuellen Fähigkeiten schneiden Kinder nach längerem Besuch deutlich besser ab. "Die Betreuung in der Kita bietet zumindest die Chance auf Chancengleichheit bei der Einschulung", ist Hanke überzeugt. "Die besten Lehrer sind dort die Kinder unter sich."
Die Daten für die Untersuchung sind bei den Einschulungsuntersuchungen mit einem gesonderten, anonymen Fragebogen erhoben worden. In einer zusätzlichen Umfrage zur Situation der Kitas im Bezirk haben die Mitarbeiter vom Gesundheitsamt auch Informationen dazu zusammengetragen, welche konkreten Aktivitäten zur Gesundheitsförderung angeboten werden. In den kommenden Monaten will Hanke die Daten "in einem systematischen Prozess" zur Qualitätssteigerung der Kitas nutzen. Die besonders erfolgreichen sollen "einen Wissenstransfer" mit den anderen herstellen.
Ansonsten ist die Handlungsanweisung der Untersuchung auch für die Politik ganz klar: Möglichst viele Kinder sollten möglichst lange die Kita besuchen. Im Bezirk Mitte beträgt der Anteil der betreuten Kinder unter drei Jahren gerade einmal 44,3 Prozent.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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