Bezirk will Umfeld der Marienkirche neu gestalten

Die Freiflächen rund um die "tiefergelegte" Marienkirche sollen attraktiver werden. | Foto: Dirk Jericho
  • Die Freiflächen rund um die "tiefergelegte" Marienkirche sollen attraktiver werden.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Am Dienstag hat das Bezirksamt in der Marienkirche seine ersten Planungsideen vorgestellt. Geld für die Platzgestaltung gibt es noch nicht.

Treppen, Mauern und Büsche umgeben die Marienkirche. Die Freiflächen rund um den benachbarten Fernsehturm und Neptunbrunnen liegen einen Meter höher, weil das Gelände nach dem Krieg mit Schutt aufgefüllt wurde. Das 700 Jahre alte Gotteshaus an der Karl-Liebknecht-Straße steht in einem Loch; zehn Stufen muss man am Hauptportal nach unten gehen. Dazu kommt, dass die Freiflächen als Mülleimer benutzt werden. "Obdachlose urinieren täglich an die Kirchenmauer", sagt Anna Poeschel von der Evangelischen Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien. Das Tiefbauamt will die Missstände jetzt beseitigen und dem "Kirchenbauwerk im Hinblick auf seine historische städtebauliche Bedeutung mehr Raum geben", wie Christoph Katerbau, Planungschef im Tiefbauamt, sagt.

Erste Planungen wurden jetzt vorgestellt und sollen im Herbst in der BVV diskutiert werden. Im kommenden Jahr soll es losgehen. Doch bisher ist völlig unklar, wie die Umgestaltung bezahlt werden soll. Weil der Bezirk kein Geld hat, "geht das nur mit Fördermitteln", so Katerbau. Davon hänge alles ab. Die Planer wollen rund um die Kirche die Barrieren entfernen und mehr Freiflächen schaffen. So sollen zum Beispiel die Treppen lang gezogenen Schrägen weichen. Besucher merken dann kaum noch, dass die Kirche tiefer liegt. Behinderte könnten die Kirche auch problemlos erreichen.

"Der Eingangsbereich wird großzüger und als Platz wahrnehmbar", sagt Katerbau zu seinem "spannendsten" Planungsprojekt. Eine weitere Idee ist, durch Markierungen in der neuen Pflasterung die historische Bebauung sichtbar zu machen. Nur wenige Meter von der Marienkirche entfernt standen früher rundherum Wohnhäuser. Das Stadtviertel wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Damit die Trinker das tieferliegende Gotteshaus nicht mehr als Klo benutzen, wollen die Planer die Flächen rund um die Kirche beleuchten. Im Scheinwerferlicht würden sich weniger Leute trauen, an die Kirchenmauer zu machen, so die Hoffnung. Der Bezirk will auch ein seit Jahren von Anwohnern gefordertes Toilettenhäuschen aufstellen. Das für die Benutzer kostenlose Alexklo soll am Volleyballfeld südöstlich der Kaskaden stehen. Ob es tatsächlich gebaut wird, wollte bis Redaktionsschluss niemand sagen.

Sollten die Arbeiten wie geplant im Sommer 2013 starten, könnte Anfang 2015 das Kirchenumfeld fertig sein. Die Neugestaltung dauert solange, weil Archäologen mitbuddeln wollen.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 726× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 961× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 955× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.